Der Waadtländer Verschlüsselungstechniker Kudelski hat seine Tochter NagraID Security an die französische Oberthur Technolgies (OT) verkauft. Die Transaktion soll in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Damit geht die Portfoliobereinigung von Kudelski weiter. Bereits Anfang Mai hatte Kudelski nämlich den Verkauf von NagraID, einem Hersteller von Kreditkarten und kontaktlosen Kartensystemen, an eine Gruppe von Investoren bekannt gegeben.
OT, mit Sitz in der Region Paris, wird NagraID Security vollständig übernehmen. Kudelski werde an künftigen Erfolgen des verkauften Unternehmens teilhaben (earn-out-Klausel), wird Kudelski-Konzernchef und Verwaltungsratspräsident André Kudelski in der Mitteilung vom Dienstag zitiert. Er sei froh, bei der weiteren Entwicklung auf einen starken Industriepartner zählen zu können.
NagraID Security ist auf die Herstellung von komplexen Display-Karten für bargeldloses Bezahlen spezialisiert. Die bisherige Kudelski-Tochter beschäftige in La Chaux-de-Fonds und in Los Angeles rund 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erklärte Unternehmenssprecher Phil Mundwiller auf Anfrage.
OT beschäftigt mehr als 6000 Angestellte in zehn Fabriken in gut 140 Ländern. Die Gruppe ist in der Entwicklung und Herstellung von Chipkarten und dem Druck von Banknoten, Checks und Wertpapieren tätig. Ausserdem werden fälschungsgeschützte Dokumente wie Identitätsausweise und Sicherheitssysteme für den Barzahlungsverkehr angeboten. Der OT-Umsatz belief sich 2013 auf rund 750 Mio. Euro.
Kudelski beschäftigte Ende des vergangenen Jahres 3078 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte bei einem Umsatz von 857,8 Mio. Fr. einen Reingewinn von 43,4 Mio. Franken. Am Donnerstag veröffentlicht Kudelski das Halbjahresergebnis.
An der Schweizer Börse SIX führte der Verkauf zu einem Kursrückgang der Kudelski-Papiere von 1,7 Prozent bei einem leicht festeren Gesamtmarkt.