Trotz starkem Franken hat der Logistikkonzern Kühne+Nagel in der ersten Jahreshälfte den Reingewinn verbessert. Allerdings ging der Umsatz leicht zurück.
Im ersten Halbjahr 2015 wurde ein Nettoumsatz von 8,225 Mrd. Franken Franken erzielt, im Vorjahr waren es noch 8,50 Milliarden gewesen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Reingewinn verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 4,2 Prozent auf 326 Mio. Franken. Dies obwohl sich Währungseffekte mit 7,3 Prozent negativ ausgewirkt haben. Auch der Betriebsgewinn (EBIT) lag mit 410 Mio. Franken über dem Vorjahreswert (396 Mio. Franken).
Angesichts des anspruchsvollen Markt- und Währungsumfeldes sei die Ergebnisentwicklung sehr erfreulich, wird Konzernchef Detlef Trefzger in einer Mitteilung zitiert. Trefzger verweist insbesondere auf die «solide Performance in der Seefracht» und die «deutliche Rentabilitätssteigerung in der Luftfracht».
Positive Reaktion an der Börse
Auch Analysten zeigten sich zufrieden. Die Bank Vontobel etwa sprach von soliden Zahlen. Die generell tieferen Volumen und Umsätze seien durch höhere Konversions-Margen mehr als kompensiert worden, was zu einem Übertreffen der Gewinnschätzungen geführt habe, heisst es in einem Kommentar. Das Ergebnis resultiere vor allem aus dem strategischen Fokus auf die Margen statt auf das Wachstum.
Andere Analysten sahen das ähnlich. Der irische Broker Davy etwa spracht von einer «starken Performance in schwierigen Märkten». Ausserdem seien die Langfristziele bestätigt worden. Auch die Börse reagierte positiv, die Aktie legte gegen 10 Uhr um 3,9 Prozent zu.
Karl Gernandt, Präsident des Verwaltungsrats der Kühne+Nagel International AG, zeigt sich hinsichtlich der weiteren Entwicklung zuversichtlich. Die breit gefächerte Dienstleistungspalette ermögliche Wachstum, vor allem in der Luftfracht. Das makroökonomische Umfeld verdiene allerdings unverändert grosse Aufmerksamkeit.
Eine Prognose für das Marktwachstum sowie für die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche gab der Logistikkonzern entgegen der Tradition nicht bekannt. Finanzchef Markus Blanka-Graff führte dies gegenüber der Finanznachrichtenagentur awp auf die unsicheren Märkte zurück. Dies mache zuverlässige Prognosen kaum möglich.