Künftig nur noch zwei Anspielzeiten und mehr Geld für die Proficlubs

Mit dem von der Saison 2017/18 an wirksamen neuen TV-Vertrag verändern sich für die Fans vor allem die Anspielzeiten in der Super League. Der unattraktive Spielbeginn sonntags um 13.45 Uhr wird dann wegfallen. Rund 40 Millionen Franken pro Jahr erlöst die Swiss Football League mit dem Rechteverkauf.

Der Ball rollt in der Super League ab der Saison 2017/18 nur noch Samstags ab 19 Uhr und Sonntags ab 16 Uhr (Bild: sda)

Mit dem von der Saison 2017/18 an wirksamen neuen TV-Vertrag verändern sich für die Fans vor allem die Anspielzeiten in der Super League. Der unattraktive Spielbeginn sonntags um 13.45 Uhr wird dann wegfallen. Rund 40 Millionen Franken pro Jahr erlöst die Swiss Football League mit dem Rechteverkauf.

Die Super League ändert auf die kommende Saison ihre Anspielzeiten. Neu werden zwei Partien am Samstag um 19.00 Uhr und die drei weiteren am Sonntag um 16.00 Uhr angepfiffen.

Diese Änderungen sind Teil des neuen TV-Vertrages, den die Swiss Football League (SFL) für die nächsten vier Jahre mit der CT Cinetrade AG abgeschlossen hat. Zur Cinetrade, an der die Swisscom 75 Prozent der Aktien hält, gehört der Pay-TV-Anbieter Teleclub.

Bei der Festlegung der Anspielzeiten habe man sich «insbesondere an den Wünschen der Klubs und der Fans orientiert», schreibt die SFL in ihrer Mitteilung von Donnerstag. Dabei fällt die für viele Fans unattraktive Anspielzeit am Sonntag um 13.45 Uhr weg. Am Sonntag wird weiterhin eine Partie frei empfangbar auf SRF ausgestrahlt.

Bei den Anspielzeiten der Challenge League ändert sich vorderhand nichts. Das bereits zur Tradition gewordene Montagabendspiel bleibt bestehen und wird auch künftig auf Teleclub übertragen.

SFL spricht von «markanter» Einnahmesteigerung

Rund 40 Millionen Franken pro Jahr erlöst die SFL nach eigener Auskunft künftig für die zwanzig Clubs der Super und Challenge League. Der Betrag setzt sich aus drei Verträgen für die nationalen TV-Rechte, für die internationale Verwertung sowie die nationale Vermarktung zusammen.

Für den Verkauf von Bandenwerbung oder das Titelsponsoring (Raiffeisenbank in der Super League, brack.ch in der Challenge League) setzt die SFL ihre Zusammenarbeit mit Infront-Ringier ebenfalls für vier Jahre fort.

«Der wichtigste Fortschritt im Vergleich zur heutigen Lösung ist uns bei der markanten Erhöhung der Entschädigung und den Anspielzeiten gelungen. Es freut uns sehr, dass wir die Wünsche unserer Clubs und ihrer Fans in diesem Bereich zum grössten Teil erfüllen können», äussert sich Claudius Schäfer, CEO der SFL.

Knapp 70 Prozent beträgt die Steigerung der Einnahmen für die in der SFL organisierten zwanzig Proficlubs in der Schweiz. Angestrebt war ursprünglich eine Verdopplung des Erlöses.

Heusler: «Das Bestmögliche, was der Markt hergibt»

Bernhard Heusler, Präsident des FC Basel und gleichzeitig Mitglied im Vorstand der SFL, dem Komitee, nennt den neuen Vertrrag einerseits «das Bestmögliche, was der Schweizer Markt hergibt». Andererseits spricht Heusler auch von «Frust», wenn er die Relationen zu anderen, kleineren Fussballnationen sieht, in denen mehr aus den TV-Rechten erlöst werden kann als in der Schweiz.

Für den Serienmeister sind die Einnahmen aus der nationalen Rechtevermarktung in einem Gesamtbudget von fast 100 Millionen fast marginal. Im Geschäftsbericht für 2015 wies der FCB 2,24 Millionen Franken aus, die er als Meister erhielt. In der aktuellen Champions League erhält der FCB allein als Sockelbetrag umgerechnet 13,8 Millionen Franken.

Verteilschlüssel basiert auf Solidaritätsgedanken

Wie das Geld künftig unter den jeweils zehn Clubs von Super und Challenge League verteilt wird, steht noch nicht fest. Bisher gilt ein Drei-Säulen-Modell, bei dem ein für alle zehn Super-Leage-Clubs identischer Solidaritätsbetrag 50 Prozent ausmacht. Aus jeweils 25 Prozent für die sportliche Platzierung sowie die Zuschauerzahlen und Sichtbarkeit im Fernsehen setzt sich der Rest zusammen.

«Diese Mischung gefällt mir», sagt SFL-CEO Schäfer, der für den Herbst noch eine Komiteesitzung ankündigt, auf der der künftige Verteilschlüssel diskutiert werden soll. Auch Heusler stellt den Solidaritätsgedanken nicht infrage: «Wir sagen ja zur kollektiven Vermarktung der Liga.» Nicht einverstanden wäre der Präsident, wenn Bestrebungen, dem FCB als Marktführer und Hauptattraktion «künstlich einschränken» zu wollen, wie das hier und da aufgrund der Basler Dominanz in den vergangenen Jahren schon in den Raum gestellt worden ist.

Ausserdem im Programm: Eine Konferenz und Marcel Reif

Der Pay-TV-Sender Teleclub hat am Donnerstag die Verpflichtung von Marcel Reif bekanntgegeben. Der routinierte Journalist, der bei Sky gerade in den Ruhestand verabschiedet worden war, wird in der Schweiz jedoch keine Spiele kommentieren, sondern als Experte auftreten.

Neben neuen Sendeformaten kündigte Telebasel an, dass es von kommender Saison an Konferenzen von den dann gleichzeitig stattfindenden Super-League-Spielen geben wird. » Beitrag der NZZ zum Thema

Nächster Artikel