Stefan Küng (21) erlitt bei seiner verletzungsbedingten Aufgabe am Giro d’Italia eine Wirbelprellung und fällt rund drei Monate aus.
Der aufstrebende Schweizer Radprofi wird erst in ein paar Tagen das Spital in Vicenza verlassen können. Küng hatte am Donnerstag in einer Abfahrt rund 25 km vor dem Etappenziel nicht mehr ausweichen können, als zwei Fahrer des Teams Sprandi Polkowice vor ihm in einer Linkskurve stürzten. «Ich schlug dann mit dem Kopf auf dem Boden auf», berichtet Küng.
Laut BMC-Teamarzt Max Testa bekundet Küng keinerlei neurologischen Probleme. Zudem sei dessen Zustand stabil. Küng dürfte demzufolge bald den Heilungsprozess in der Heimat fortsetzen können. Testa: «Er bleibt noch etwas zur Beobachtung, bevor er in die Schweiz zu weiteren Abklärungen gebracht wird. Er wird dann noch einige Tage Bettruhe haben, bevor er mit der Rehabilitation starten kann.»
Die Etappe vom Donnerstag war geprägt durch zahlreiche Stürze. Auf der durch den Regen glitschigen Strasse kamen zahlreiche Fahrer zu Fall, unter ihnen in einer Abfahrt auch Küng. Der BMC-Fahrer war auch für die Tour de Suisse vorgesehen, die Mitte Juni beginnt.
Als aktueller Weltmeister in der Bahnverfolgung befand sich Küng auch auf der Strasse zuletzt in bestechender Form. Am Giro hatte er vor seinem Out mit seiner offensiven Fahrweise geglänzt. Küng gewann in den letzten Wochen die Limburg Classic sowie die dritten Etappe der Tour de Romandie. Zudem rechnete er sich für das gute Chancen auf einen Toprang im Giro-Zeitfahren vom kommenden Samstag aus. «Als ich im Krankenwagen war, flossen die Tränen,» sagte Küng. «Als Sportsmann will man immer weitermachen. Ich freute mich jeden Tag auf das Rennen.»