Künstler-Petition gegen Israels Kulturministerin

Mehr als 2000 israelische Künstler haben eine Petition wegen «anti-demokratischer Schritte» gegen Kulturministerin Miri Regev unterzeichnet. Regev hatte mit Subventionskürzungen gedroht, sollten Kulturschaffende Israel in einem schlechten Licht erscheinen lassen.

Die israelische Sport- und Kulturministerin Miri Regev - hier mit Sepp Blatter und Benjamin Netanyahu - will regimekritischen Künstlern den Geldhahn zudrehen (Archiv) (Bild: sda)

Mehr als 2000 israelische Künstler haben eine Petition wegen «anti-demokratischer Schritte» gegen Kulturministerin Miri Regev unterzeichnet. Regev hatte mit Subventionskürzungen gedroht, sollten Kulturschaffende Israel in einem schlechten Licht erscheinen lassen.

Regev gehört zum rechten Rand der konservativen Regierungspartei Likud. Die Likud-Partei wurde im März stärkste Kraft im Parlament. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bildete danach eine rechts-religiöse Koalition.

«Ich entscheide die Kriterien, ich kann entscheiden, wohin das Geld geht, etwa dass alles Geld nur in die Peripherie und nach Judäa und Samaria (Westjordanland) geht», sagte Regev nach Medienberichten bei einem Treffen mit Künstlern. Die Grossstädte Tel Aviv, Jerusalem und Haifa gelten eigentlich als wichtigste Kulturzentren des Landes.

Regev hatte auch gedroht, öffentliche Gelder für das Elmina-Theater in Jaffa im Süden von Tel Aviv zu kürzen. Der arabische Leiter des Theaters, Norman Issa, hatte sich zuvor geweigert, ein Stück in einer Siedlung im israelisch besetzten Westjordanland aufzuführen.

«Wir Unterzeichner sind die Stimmen, die ihr unterdrücken wollt», hiess es in der Petition. «Wir hoffen aus ganzem Herzen, dass Israel sich nicht in ein Land verwandelt, in dem Künstler, die offen ihre Meinung sagen, auf eine ’schwarze Liste‘ gesetzt werden.»

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