Der Dachverband der Schweizer Kulturschaffenden Suisseculture fordert von Pro Helvetia mehr Mitsprache bei der Vergabe von Fördermitteln. Zudem soll die Kulturstiftung auf die Initiierung eigener Projekte verzichten und wie bisher vor allem eingereichte Projekte fördern.
Nachdem National- und Ständerat es Ende September abgelehnt hatten, Pro Helvetia das Budget für die Periode 2012 bis 2015 aufzustocken, fürchten die Verbände Einbussen. Denn gemäss der in Kraft getretenen Kulturbotschaft des Bundes hat die Stiftung mit den „transversalen Themen“ eine Zusatzaufgabe, die auf Kosten der klassischen Kulturförderung ginge.
Pro Helvetia solle „zugunsten der Kontinuität in der bewährten Förderung“ geplante Eigeninitiativen redimensionieren oder streichen, fordert Suisseculture in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.
Zudem fordert der Dachverband, dass Pro Helvetia die einzelnen Spartenverbände bei der Nachwuchsförderung in die Entscheidungen miteinbezieht. Die Bedürfnisse seien in den verschiedenen Sparten sehr unterschiedlich und dürften nicht „über einen Leisten geschlagen“ werden.
Kompetenz angezweifelt
Ganz allgemein sollen die Förderreglemente mit den Kulturverbänden diskutiert und abgestimmt werden. „Die Bereichsleiterinnen, die Mitglieder der Fachkommission oder Experten von Pro Helvetia sind oft weit von der Praxis entfernt und kennen (…) die Bedürfnisse kaum“, wird die Forderung nach Mitsprache begründet.
Im Übrigen stellt Suisseculture fest, dass das Image der Pro Helvetia „nicht das beste“ sei. Sie solle deshalb auf Kritik am Schweizer Kulturschaffen und andere Initiativen zur Selbstprofilierung verzichten und tun, was sie immer getan habe, fordert Suisseculture: Projekte unterstützen, die an sie herangetragen würden.