Im Schweizer Skisprung-Team kommt es im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang zu einer Trainerrochade. Martin Künzle tritt nach sieben Jahren vom Amt des Nationaltrainers zurück.
Neu für die Weltcup-Springer um den vierfachen Olympiasieger Simon Ammann verantwortlich ist der Engadiner Pipo Schödler. Der 42-jährige Bruder von Disziplinenchef Berni Schödler war bis 2011 Trainer der Schweizer Skispringerinnen, zuletzt betreute er die Swiss-Ski-Springer im Continental-Cup. Unterstützt wird Pipo Schödler vom neu verpflichteten Deutschen Ronny Hornschuh. Künzle kümmert sich künftig um den Schweizer Skisprung-Nachwuchs.
Den Job als Skisprung-Nationaltrainer hatte Künzle im April 2008 mit damals erst 28 Jahren als Nachfolger des Österreichers Werner Schuster angetreten. Er galt bei seiner Beförderung in der Öffentlichkeit als Nobody, hatte aber mit Simon Ammann und Andreas Küttel prominente Fürsprecher. In der Folge wurde Ammann 2010 Doppel-Olympiasieger, Skiflug-Weltmeister und Gesamtweltcupsieger; 2009 und 2011 resultierte jeweils WM-Bronze. Während Künzles sieben Jahren als Nationaltrainer feierte der erfolgreichste Schweizer Skispringer überdies 20 seiner bislang 23 Weltcup-Siege. Küttel wiederum wurde ein Jahr nach Künzles Beförderung Weltmeister von der Grossschanze.
Seit seiner Jugendzeit, als er bis auf Stufe C-Kader selbst aktiver Springer war, ist Künzle mit Ammann freundschaftlich eng verbunden. Die neue Trainerkonstellation sei gewinnbringend, Künzles immenses Wissen im Team behalten zu können sehr wichtig, so der vierfache Olympiasieger. Ob Ammann seine Karriere fortsetzt, ist jedoch weiterhin unklar. Er führe derzeit viele Gespräche, so der Toggenburger. «Ich lasse mir bewusst Zeit, um einen Entscheid zu treffen.»