Passagiere am Flughafen Genf wissen künftig schon vor dem Gang durch das Tor mit Metalldetektoren, ob ihre Schuhe einen Warnton auslösen werden. Prüfen lässt sich das an einem neuartigen Schuhscanner.
Der Scanner ist in einem kleinen Teppich mit einem weissen Kreis und zwei weissen Fussabdrücken integriert, wie der Flughafen Genf am Donnerstag bekanntgab. Steht der Passagier in den Kreis, gibt ihm der Scanner an, ob seine Schuhe einen Alarm auslösen werden.
In diesem Fall können die Schuhe abgezogen und in einem Behälter durch die Anlage gerollt werden, die auch das Handgepäck durchleuchtet. Die innovative Lösung soll die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen zu Spitzenzeiten verkürzen.
Es handle sich um eine Weltpremiere, sagte am Donnerstag Ruben Jimenez, Sicherheitschef des Flughafens Genf, vor den Medien. Vor allem in der Wintersaison soll der Scanner-Teppich längere Wartezeiten vermeiden.
Rund 40 Scanner bestellt
Zudem soll der Schuhscanner-Teppich auch das Sicherheitspersonal entlasten, das sich für zusätzliche Kontrollen von Passagieren häufig in die Knie gehen muss. Der Flughafen Genf hat den Scanner beim Unternehmen Sedect im waadtländischen Gland bestellt.
Nach einer dreijährigen Entwicklungsphase wurde der Teppich im Sommer erstmals getestet. Zu Beginn der Chartersaison am 15. Dezember werden nun rund 40 Teppiche in Betrieb sein. Diese kosten zwischen 20’000 und 30’000 Franken je nach Einheit.
Auch Taschen und Gurt-Scanner
Der Flughafen Genf rechnet damit, das Geld in anderthalb Jahren amortisiert zu haben. Für den Schuhscanner interessieren sich bereits auch andere europäische Flughäfen, wie Gilles Santi, Präsident von Sedect, am Donnerstag sagte.
Im nächsten Jahr wird deshalb von zwei auf fünf Mitarbeiter ausgebaut. Die Firma will es zudem nicht beim Schuhscanner belassen. Als nächster Ausbauschritt sollen Metalldetektoren für Taschen und Gurte entwickelt werden.