Eine Kultur der «Ehrfurcht» und «Angst» vor BBC-Stars innerhalb des Hauses hat den Missbrauchsskandal um den verstorbenen Moderator Jimmy Savile begünstigt. Dies geht aus einem Untersuchungsbericht der früheren Richterin Janet Smith hervor.
Gewisse BBC-Verantwortliche unteren und mittleren Ranges hätten vom Gebaren des Fernsehstars gewusst, hält Smith in ihrem am Donnerstag veröffentlichten internen Bericht zu dem Skandal fest. Bis heute herrsche ein «Klima der Angst», was mögliche Enthüllungen angehe.
Dagegen habe sie keinen Beweis dafür gefunden, dass die BBC als solche über die Vergehen Saviles Bescheid gewusst habe, erklärte Smith. Unter ihrer Leitung sollte unter anderem geklärt werden, ob und in welchem Umfang BBC-Mitarbeiter darüber informiert waren, dass Savile auf dem BBC-Gelände oder bei Einsätzen für den Sender Kinder missbrauchte.
Erst nach Saviles Tod im Oktober 2011 kam heraus, dass er sich über Jahrzehnte hinweg an hunderten Kindern, Erwachsenen und sogar an Leichen vergangen hatte. Der Ex-Moderator, der in den 70er und 80er Jahren zu den grössten Fernsehstars Grossbritanniens zählte, wurde von Scotland Yard als «schlimmster Sexualverbrecher in der Geschichte des Landes» eingestuft.