Kultur- und Kreativwirtschaft schafft 29,5 Millionen Jobs

Entgegen der landläufigen Meinung rentiert Kultur: Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft jährlich 29,5 Millionen Arbeitsplätze auf der ganzen Welt – und damit mehr als die Automobilindustrie in Europa, Japan und den USA zusammen.

Gemäss UNESCO schaffen Buchhandel und Verlagswesen jährlich weltweit 3,7 Millionen neue Stellen, die bildenden Künste sogar 6,7 Millionen (Archiv). (Bild: sda)

Entgegen der landläufigen Meinung rentiert Kultur: Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft jährlich 29,5 Millionen Arbeitsplätze auf der ganzen Welt – und damit mehr als die Automobilindustrie in Europa, Japan und den USA zusammen.

Dies geht aus einem UNESCO-Bericht hervor, den die UN-Kulturorganisation und der internationale Dachverband der Verwertungsgesellschaften (Cisac) am Donnerstag vorstellten.

Demnach erwirtschaftet die weltweite Kultur- und Kreativwirtschaft jährlich 2250 Milliarden US-Dollar und setzt damit mehr um als die Telekommunikationsunternehmen.

Gemäss dem Bericht von UNESCO, Cisac und der Firma EY erzielt die Kultur- und Kreativwirtschaft die höchsten Umsätze im Sektor Fernsehen mit 477 Milliarden US-Dollar, gefolgt von den bildenden Künsten mit 391 Milliarden US-Dollar sowie Zeitungen und Magazinen mit 354 Milliarden US-Dollar.

Von den 29,5 Millionen Arbeitsplätzen sind gut 6,7 Millionen in den bildenden Künsten, knapp 3,7 Millionen im Buch- und Verlagswesen und fast vier Millionen in der Musikindustrie angesiedelt.

«Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist zentral für die wirtschaftliche Entwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermassen», erklärte das Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, Karin von Welck. Kultur sei aber nicht nur Wirtschaftsgut, «sondern auch Träger von Lebensentwürfen, Traditionen und Identitäten und hat damit einen eigenständigen Stellenwert jenseits marktwirtschaftlicher Logik».

Die Kultur- und Kreativwirtschaft generiere einen ökonomischen Mehrwert und trage gleichzeitig «zu zukunftsfähigen kreativen Gesellschaften, zu mehr Lebensqualität und letztendlich zu einer menschenzentrierten, inklusiven und nachhaltigen Entwicklung» bei.

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