Kundgebung der Opposition in Kuwait-Stadt mit Gewalt unterbunden

In Kuwait hat die Polizei erneut eine Demonstration von Oppositionellen in der Hauptstadt des Landes gewaltsam unterbunden. Die Sicherheitskräfte setzten am Sonntag Blendgranaten und Tränengas ein und vertrieben mehrere tausend Demonstranten aus Kuwait-Stadt.

Die Polizei setzt Tränengas gegen die Demonstranten ein (Bild: sda)

In Kuwait hat die Polizei erneut eine Demonstration von Oppositionellen in der Hauptstadt des Landes gewaltsam unterbunden. Die Sicherheitskräfte setzten am Sonntag Blendgranaten und Tränengas ein und vertrieben mehrere tausend Demonstranten aus Kuwait-Stadt.

Sicherheitskräfte hatten den von den Organisatoren gewählten Kundgebungsort abgeriegelt. Doch es gelang den Demonstranten, sich im 20 Kilometer südlich gelegenen Vorort Mischref erneut zu versammeln.

In Sprechhören forderten sie eine Änderung des Wahlgesetzes. Nach knapp einer Stunde beendeten sie ihren Protest. Laut lokalen Medien gab es zahlreiche Festnahmen. Berichte über Verletzte lagen nicht vor.

Mit ihrer Protestaktion setzte sich die Opposition über ein Demonstrationsverbot hinweg, das wenige Tage zuvor verhängt worden war. Das Verbot war eine Reaktion auf eine grosse Protestkundgebung unter dem Motto „Würde des Vaterlandes“ gewesen, bei der es am 21. Oktober zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen war.

Wahlrecht geändert

Die Opposition protestierte gegen eine Änderung des Wahlrechts. Die vom Emir von Kuwait, Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah, gebilligte Änderung führt in ihren Augen dazu, dass die Parlamentswahl am 1. Dezember manipuliert werden kann.

Erstmals seit Beginn der Proteste vor einigen Wochen empfing der Emir am Sonntagabend vier Vertreter der Opposition zu Gesprächen. Einer der Teilnehmer, der ehemalige Abgeordnete Mohammed Hajef, teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, der Emir habe zugesichert, jegliche Entscheidung des Verfassungsgerichts in der Frage des Wahlrechtes zu akzeptieren.

Die Opposition aus Islamisten, Nationalisten und Liberalen hatte die Parlamentswahl im Februar gewonnen, doch hatte das Verfassungsgericht des Landes die Wahl im Juni annulliert und das vorherige, regierungsfreundliche Parlament wieder eingesetzt.

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