Nach dem Angriff auf ein schwules Paar haben in mehreren niederländischen Städten hunderte Menschen für die Rechte von Homosexuellen demonstriert. In Arnheim im Osten des Landes versammelten sich am Samstag etwa 2500 Menschen.
Viele hielten Regenbogenfahnen hoch, das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung. Gemäss Angaben der EU wurde in den vergangenen fünf Jahren über ein Drittel aller LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen) aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität angegriffen oder mit Gewalt bedroht.
In Arnheim hatte eine Gruppe Jugendlicher vergangene Woche den 31-jährigen Ronnie Sewratan-Vernes und den 35-jährigen Jasper Vernes-Sewratan angegriffen und zusammengeschlagen, als sie Hand in Hand gelaufen waren. Sewratan-Vernes verlor dabei mehrere Zähne. «Ihr helft uns aus dieser schrecklichen Woche heraus», sagte vor den Demonstranten Vernes-Sewratan an der Seite seines Partners, der in Tränen aufgelöst war.
Zu ähnlichen Solidaritätskundgebungen in Den Haag und Eindhoven kamen mehrere hundert Menschen zusammen. Die Niederlande waren 2001 das erste Land weltweit, das die Homo-Ehe legalisierte. Der Angriff der vergangenen Woche hatte landesweit Bestürzung ausgelöst.
Solidarisch Hand in Hand
An der Demonstration in Arnheim nahm auch der Chef der sozialliberalen Partei D66, Alexander Pechthold, teil. Er hatte vergangene Woche für Aufsehen gesorgt, als er aus Protest gegen den Angriff Hand in Hand mit einem anderem Mann zum Parlament in Den Haag ging.
Schnell verbreitete sich in den sozialen Online-Netzwerken der Hashtag #allemannenhandinhand (Alle Männer Hand in Hand). In aller Welt wurden Fotos von Politikern, Polizisten sowie niederländischen Diplomaten in New York, London und Canbaerra veröffentlicht, die aus Solidarität mit Homosexuellen Hand in Hand gingen.
Nach dem Angriff hatten sich drei 16-Jährige und zwei 14-Jährige der Polizei gestellt und die Tat gestanden. Sie kamen auf Kaution frei.