Aus Geld GUTES GELD machen und gesellschaftlichen Mehrwert statt finanziellen Profit generieren: Das will die am Donnerstag in Bern eröffnete GUTE BANK, eine Intervention im Vorfeld der Biennale Bern, die in gut einem Monat unter dem Motto „Kapital“ startet.
Die mobile „Bank“, die noch bis zum 8. August auf dem Bärenplatz unweit weiterer Bankinstitute steht, will wie jede Bank „Geld verwalten, verteilen und Kapital akkumulieren“, sagt deren Initiatorin Judith Wilske. Nur handelt es sich bei diesem Kapital um moralisches: „Das Geld kann sich in GUTE TATEN“ verwandeln.
Erste Kundin der Bank ist die Biennale Bern, deren Geschäftsführerin Barbara Stocker am Donnerstagmittag eine Einlage von 2000 Franken gemacht hat. Das Geld liegt nun in einem gläsernen Tresor und wartet einerseits auf seine Aufstockung durch weitere Spender, andererseits auf Menschen, die Ideen für gute Taten haben.
Dabei geht es nach Willen der Initiatorinnen – neben der Wirtschaftswissenschaftlerin und Regisseurin Wilske die Theaterwissenschaftlerin Maren Simoneit – weniger um Wohltätigkeit gegenüber einzelnen Bedürftigen, sondern um Taten, die die Welt ein bisschen verbessern.
Die beiden Performerinnen zitieren etwa den Vorschlag von Eva Bertschy von der Hochschule der Künste Bern: ein Kurs, in dem notorisch griesgrämigem Berner Servicepersonal das gastfreundliche Lächeln beigebracht wird.
DIE GUTE BANK nimmt noch bis zum 8. August am Bärenplatz Einlagen und Vorschläge entgegen. Am 15. und 16. September hält sie dann im Rahmen der Biennale Bern (6. bis 16. September) ihre ersten öffentlichen Hauptversammlungen als Performance in der Dampfzentrale ab.