Kuoni will 30 bis 60 Stellen in der Schweiz abbauen

Der Reisekonzern Kuoni will in der Schweiz erneut 30 bis 60 Stellen streichen. Der Abbau werde überwiegend über die natürliche Fluktuation vollzogen, kündigte Kuoni-Chef Peter Rothwell in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ an.

Kuoni baut noch mehr Stellen ab (Archiv) (Bild: sda)

Der Reisekonzern Kuoni will in der Schweiz erneut 30 bis 60 Stellen streichen. Der Abbau werde überwiegend über die natürliche Fluktuation vollzogen, kündigte Kuoni-Chef Peter Rothwell in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ an.

„Es sind administrative Jobs, etwa in Callcentern, die Buchungen von Reisebüros bearbeiten“, sagte Rothwell. Diese Aufgaben würden immer mehr von Kuoni-Filialen übernommen. Der Personalbestand sinke, weil das Reiseveranstaltergeschäft schrumpfe. Bereits in den Vorjahren gab es einen Stellenabbau in dieser Grössenordnung.

Für die Kunden gebe es mehr Alternativen wie das Internet. „Wir müssen die Kosten anpassen und die Profitabilität steigern“, sagte Rothwell weiter.

Kuoni wachse zwar in Asien schnell. Dennoch müsse jeder Geschäftsbereich für sich effizient sein und sich mit der Konkurrenz messen können. „Deswegen ergreifen wir Massnahmen in der Schweiz. Aber wir haben keine Absicht, Jobs von der Schweiz ins Ausland zu verlagern“, sagte Rothwell.

Verkauf möglich

Auch in anderen Ländern wie Spanien und Italien, wo das Geschäft schlecht läuft, geht Kuoni über die Bücher. Ein Verkauf der beiden Einheiten sei eine von mehreren Möglichkeiten.

„Wir haben in beiden Ländern loyale Belegschaften, die ich sicher nicht über ein Zeitungsinterview entlassen will. Andererseits werden unsere Aktionäre langwierige Verlustgeschäfte nicht akzeptieren“, sagte Rothwell.

Die Lage in diesen Ländern hänge auch von externen Faktoren ab: „Und da sehe ich derzeit keinen Silberstreifen am Horizont. Aber wir haben noch keinen Entscheid gefällt“, sagte Rothwell.

Austritt von Hellas aus Euro

In Griechenland bereitet sich Kuoni auf einen Austritt des schuldengeplagten Staats aus der Euro-Zone vor. Das werde mit den griechischen Kuoni-Partnern besprochen.

„Wir wollen den griechischen Hoteliers einen fairen Preis zahlen. Aber wir könnten es uns nicht erlauben, am Ende mit Euro-Verträgen dazustehen, wenn im Land mit einer deutlich billigeren Währung bezahlt wird“, sagte Rothwell.

Kurzfristig wäre eine Rückkehr Griechenlands zur Drachme schlecht fürs Kuoni-Geschäft. Mittel- und langfristig hätte eine günstigere Währung aber auch Vorteile für den griechischen Tourismus.

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