Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nordirak melden die Kurden neue Erfolge. Kurdische Peschmerga-Kämpfer seien in den Ort Sumar eingedrungen, berichtete die irakische Nachrichtenseite Al-Mada am Samstag.
Die heftigen Kämpfe zwischen beiden Seiten gingen jedoch noch weiter. Die Kurden hatten vor einigen Tagen eine neue Offensive gegen die Extremisten begonnen.
Dabei werden sie von amerikanischen und irakischen Kampfjets unterstützt. Sumar liegt rund 70 Kilometer nordwestlich der Stadt Mossul, die ebenfalls von der Terrormiliz beherrscht wird.
Verkauf von Frauen
Die IS-Miliz soll dutzende jesidische Frauen aus dem Irak nach Syrien verschleppt und dort als Bräute an Dschihadisten verkauft haben. Es gebe mindestens 27 dokumentierte Fälle von Frauen, die für rund tausend Dollar an IS-Kämpfer verkauft worden seien, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Insgesamt seien rund 300 Frauen und Mädchen im Irak entführt und als Kriegsbeute nach Syrien verschleppt worden. Das Schicksal der meisten von ihnen sei unklar.
Vor ihrem Verkauf seien die Frauen gezwungen geworden, zum Islam zu konvertieren, berichtete die Beobachtungsstelle weiter. Sie bezieht ihre Informationen von einem dichten Netz aus Informanten in Syrien.
Einige syrische Araber und Kurden versuchten den Angaben zufolge zwar noch, die Frauen zu kaufen und dann freizulassen. Doch habe der IS die Frauen nur an Kämpfer aus den eigenen Reihen verkauft.
Die Gläubigen der kurdischsprachigen Jesiden-Minderheit werden vom IS als Teufelsanbeter betrachtet und deshalb besonders unbarmherzig verfolgt. Vor der Syrischen Beobachtungsstelle hatten schon UNO-Vertreter und Jesiden berichtet, dass jesidische Mädchen und Frauen von IS-Kämpfern getötet oder gekidnappt worden seien.Unterdessen rief US-Aussenminister John Kerry zur Bildung einer weltweiten Allianz gegen die IS-Dschihadistengruppe auf und verglich deren Gewalttaten in Syrien und im Irak mit gezieltem «Völkermord».
In einem Gastbeitrag für die «New York Times» warb Kerry am Freitag für eine «gemeinschaftliche Antwort unter Führung der Vereinigten Staaten und mit dem grösstmöglichen Bündnis an Nationen».
Golfstaaten verurteilen Gewalttaten
Die Golfstaaten verurteilten Gewaltakte im Namen des Islam. Der Kooperationsrat der Arabischen Golfstaaten verbreitete am Samstag eine Protesterklärung gegen die Gräueltaten des IS.
«Wir verurteilen aufs Entschiedenste die Praktiken derjenigen, die den Islam als Vorwand zum Morden und Vertreiben nehmen», hiess es in der gemeinschaftlichen Stellungnahme aller Mitgliedstaaten bei einem Aussenministertreffen in Dschiddah. Dem Golf-Kooperationsrat gehören Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar, Bahrain und der Oman an.