Kurdische Sicherheitskräfte haben gezielt arabische Häuser im Norden des Irak zerstört. Das ergaben Recherchen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).
In einigen Gegenden seien komplette Ortschaften verwüstet worden, nachdem kurdische Truppen sie von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert hatten, berichtete HRW am Sonntag. In einem 80-seitigen Bericht hat die Menschenrechtsorganisation Zerstörungen von Häusern zwischen September 2014 und Mai 2016 untersucht.
«Dorf um Dorf haben Sicherheitskräfte der kurdischen Autonomieregierung in Kirkuk und Ninive arabische Häuser zerstört, während die von Kurden verschont geblieben sind», sagte der stellvertretende Nahost-Direktor von HRW, Joe Stork. Untersuchungen vor Ort, Interviews und die Auswertung von Satellitenbildern hätten gezeigt, dass in 82 Orten Häuser durch den Einsatz von Bulldozern, Feuer oder Sprengstoff zerstört worden seien.
Die Zerstörungen unterschieden sich deutlich von denen durch reguläre Kampfhandlungen und seien ein Verstoss gegen internationales Recht, sagte Stork. Kurdische Truppen beteiligen sich am Kampf gegen den IS und sind Teil einer gross angelegten Offensive auf die IS-Hochburg Mossul.