Die Mörder der drei am Donnerstag in Paris getöteten kurdischen Aktivistinnen haben ihren Opfern mehrfach in den Kopf geschossen. Bei der Obduktion der Leichen fanden die Ermittler im Kopf einer der getöteten Frauen vier Kugeln.
Die beiden anderen Frauen erlitten jeweils drei Kopfschüsse. Die Hintergründe des Anschlags waren auch am Freitag noch unklar. Unter den Opfern ist auch Sakine Cansiz, ein Gründungsmitglied der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Bereits am Donnerstag hatten die Ermittler darauf hingewiesen, dass die Tat an eine Hinrichtung erinnere.
In Istanbul demonstrierten am Freitag etwa 300 Demonstranten gegen den Anschlag. Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot trugen die Protestierenden am Mittag Bilder der Erschossenen und Fahnen der Kurdenpartei BDP über die Istiklal-Strasse im europäischen Teil der Stadt. In Sprechchören wurden die Opfer als Märtyrer bezeichnet.
Die PKK forderte auf ihrer Internetseite die vollständige Aufklärung der Morde. Ansonsten werde die Regierung in Paris für das „Massaker an den Kampfgefährten“ zur Verantwortung gezogen, hiess es.
Erdogan macht PKK verantwortlich
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan machte seinerseits Mitglieder der PKK für die Tat verantwortlich. Der Ablauf der Tat deute auf eine Fehde innerhalb der PKK hin, sagte Erdogan am Freitag gegenüber Journalisten.
Zugleich sagte Erdogan, es könnte sich auch um einen Versuch handeln, die derzeit laufenden Verhandlungen zwischen seiner Regierung und dem inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan zu stören. Türkische Medien hatten kürzlich berichtet, es sei mit Öcalan eine grundsätzliche Einigung zur Beendigung des jahrzehntelangen Konflikts im Südosten der Türkei erreicht worden.