Real Madrid gewinnt zum zehnten Mal den Titel in der europäischen Fussball-Königsklasse. Real besiegt im Champions-League-Final in Lissabon den Stadtrivalen Atletico Madrid mit 4:1 nach Verlängerung.
In der 118. Minute war alles klar. Marcelo traf im Zuge eines Konters zum 3:1 für Real. Atletico, der spanische Meister, war geschlagen. Cristiano Ronaldos Penalty-Tor kurz vor dem Abpfiff war noch die Zugabe für Real. Ein turbulenter Abend endete für diesen Klub mit einem Happy End. In der 110. Minute hatte Gareth Bale das wichtige 2:1 markiert. Der Waliser setzte den Ball per Kopf ins Lattenkreuz. Er nutzte einen Abpraller bei Goalie Thibaut Courtois, der zunächst noch gegen den anstürmenden Angel di Maria eine mirakulöse Parade gezeigt hatte.
Viel hätte nicht gefehlt, und Real Madrid hätte sich auf der Jagd nach «La Decima» weiter gedulden müssen. Nach zwölfjähriger Durststrecke haben die «Königlichen» die historische Marke erreicht. Das «weisse Ballett» war nahe dran, das grosse Ziel zu verpassen. Nach Ablauf der regulären Spielzeit hatte das Team von Carlo Ancelotti noch mit 0:1 im Hintertreffen gelegen. Dass es im Estadio da Luz zu einer Verlängerung kommt, hatten da Viele nicht mehr für möglich gehalten. Die «Königlichen» waren mehr als eine Halbzeit lang vergeblich und fast verzweifelt einer Hypothek nachgerannt. Das Atletico-Bollwerk schien unüberwindbar. Dann, in der 93. Minute, durfte Real noch einmal einen Corner treten. Und Abwehrpatron Sergio Ramos sollte ein weiteres Mal seine Kopfballstärke bei Standardsituationen unter Beweis stellen. Sein Timing nach der Flanke des Kroaten Luka Modric passte perfekt, Goalie Courtois streckte sich vergeblich. Ramos hatte schon zuletzt im Halbfinal gegen Bayern München mit seiner Hoheit in der Luft und zwei Treffern für Furore gesorgt.
Atletico, das auf den angeschlagenen Goalgetter Diego Costa nur neun Minuten zählen konnte und das auf Arda Turan ganz verzichten musste, wurde bestraft für seine Passivität in der zweiten Halbzeit. Die «Rojiblancos» konzentrierten sich etwas gar stark auf das Verwalten des knappen Vorsprungs – auch wenn die Taktik beinahe aufgegangen wäre und man von einer taktischen Meisterleistung gesprochen hätte, wenn der defensive Plan aufgegangen wäre.
Auch das erste Tor des Abends war durch einen Kopfball entstanden. Der Uruguayer Diego Godin traf, nachdem Real einen Corner ungenügend abgewehrt hatte und er sich im Duell mit dem Deutschen Sami Khedira kraftvoll durchgesetzt hatte. Godin profitierte auch vom schlechten Stellungsspiel des Real-Goalies Iker Casillas.
Real Madrid – Atletico Madrid 4:1 (1:1, 0:1) n.V.
Estadio da Luz, Lissabon. – 61’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kuipers (Ho). – Tor: 36. Godin (Juanfran) 0:1. 93. Sergio Ramos (Corner Modric) 1:1. 110. Bale (Di Maria) 2:1. 118. Marcelo 3:1. 120. Cristiano Ronaldo (Foulpenalty/Foul von Godin an Ronaldo) 4:1.
Real Madrid: Casillas; Carvajal, Sergio Ramos, Varane, Coentrão (59. Marcelo); Modric, Khedira (59. Isco), Di Maria; Bale, Benzema (79. Morata), Cristiano Ronaldo.
Atletico Madrid: Courtois; Juanfran, Miranda, Godin, Filipe Luis (83. Alderweireld); Raul Garcia (66. José Sosa), Tiago, Gabi, Koke; Diego Costa (9. Adrian Lopez), David Villa.
Bemerkungen: Real Madrid ohne Xabi Alonso (gesperrt) und Jese (verletzt). Atletico Madrid ohne Arda Turan (verletzt). 122. Atletico-Trainer Simeone auf die Tribüne verwiesen. Verwarnungen: 27. Raul Garcia (Foul). 27. Sergio Ramos (Unsportlichkeit). 45. Khedira (Foul). 52. Miranda (Foul). 73. David Villa (Foul). 74. Juanfran (Foul). 86. Koke (Foul). 100. Gabi (Foul). 120. Godin (Foul).