Lateinamerika will den Ausbruch des Zika-Virus koordiniert bekämpfen. Die Gesundheitsminister der betroffenen Ländern beschlossen, die Verfahren zur Virus-Identifizierung zu vereinheitlichen. Zudem sollen die Überträger-Mücken grenzüberschreitend bekämpft werden.
«Es gibt weder magische Lösungen noch einfache Antworten», erklärte Uruguays Gesundheitsminister Jorge Basso am Mittwoch in Montevideo. Viel hänge vom Verhalten der Bevölkerung ab, weswegen die Informationskampagnen verstärkt werden sollen.
Zum Krisentreffen fanden sich die Gesundheitsminister Südamerikas sowie ihre Amtskollegen aus Mexiko, Costa Rica und der Dominikanischen Republik ein.
Brasilien, das am stärksten betroffene Land mit bis zu 1,5 Millionen Zika-Erkrankungen, bot unter anderem die Ausbildung von Sanitätern an. Auch soll internationale Hilfe angefordert werden. Der brasilianische Gesundheitsminister Marcelo Castro teilte mit, sein Land habe bereits eine Zusammenarbeit mit der US-Gesundheitsbehörde CDC vereinbart, um etwa die Entwicklung eines Impfstoffes zu fördern.
Notstand in Teilen Floridas
Bislang ist der Zika-Erreger binnen weniger Monate in 26 Ländern Lateinamerikas aufgetaucht. Fälle sind aber unter anderem auch in den USA aufgetreten. Der Bundesstaat Florida beschloss deshalb, in vier Bezirken (Counties) den medizinischen Notstand auszurufen, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.
Zuvor waren neun Fälle mit Zika-Viren in Florida bekanntgeworden, alle Patienten hatten sich bei Reisen in betroffene Gebiete infiziert. «Obwohl alle neun Fälle von Auslandsreisen stammen, müssen wir vorbereitet sein und eine Ausbreitung verhindern», sagte Gouverneur Rick Scott.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte am Montag den globalen Gesundheitsnotstand wegen des Zika-Virus ausgerufen. Das Virus steht im Verdacht, Schädelfehlbildungen bei Embryonen auszulösen. Die Babys kommen mit zu kleinen Köpfen auf die Welt; eine geistige Behinderung ist meist die Folge. Normalerweise führen Zika-Infektionen nur zu grippeähnlichen Symptomen.