Die geplante Verlängerung der Piste beim Regionalflughafen Grenchen hat am Mittwoch im Solothurner Kantonsrat zu einer emotionsgeladenen Debatte geführt. Der Regierungsrat hält eine Pistenverlängerung nur in Richtung Westen für möglich.
Aber auch diese Verlängerung um 450 Meter würde das nationale Schutzgebiet für Wasser- und Zugvögel („Witi“) tangieren, wie Bau- und Justizdirektor Walter Straumann (CVP) ausführte.
Die Regierung strebe ein möglichst breites Mitwirkungsverfahren an. Im Vordergrund müsse eine Reduktion der Lärmbelastung für die vom Flugverkehr betroffene Bevölkerung stehen.
Deshalb seien die Anzahl Starts und Landungen sowie der Anteil an Freizeit-, Ausbildungs- und Geschäftsfliegerei neu auszuhandeln. Gemäss Angaben des Kantons zählt der Regionalflughafen Grenchen rund 78’000 Flugbewegungen pro Jahr.
Anlass der Debatte im Kantonsrat war eine Interpellation der Grünen. Vor allem die Vertreter der Stadt Grenchen und die FDP-Fraktion betonten die Wichtigkeit des Regionalflughafens für den Wirtschaftsstandort Jura-Südfuss. Sie befürworten deshalb eine Pistenverlängerung.
Einem Ausbau skeptisch gegenüber stehen die Grünen und die CVP/EVP/GLP-Fraktion. Für sie steht der Landschaftsschutz vor den Wirtschaftsinteressen.
Der Betreiber des Regionalflughafens plant eine Verlängerung der Piste um 450 Meter auf neu insgesamt 1450 Meter. Damit soll der Flugplatz an die erhöhten internationalen Sicherheitsvorschriften für den Geschäftsverkehr angepasst werden.