Lafontaine zieht Kandidatur für Linke-Vorsitz zurück

Der frühere Partei- und Fraktionschef der deutschen Linken, Oskar Lafontaine, ist doch nicht bereit, noch einmal den Vorsitz der Partei zu übernehmen. Er ziehe sein Angebot zur erneuten Übernahme „bundespolitischer Aufgaben“ zurück, erklärte Lafontaine am Dienstag in Berlin.

Oskar Lafontaine stellt sich für den Parteivorsitz nicht mehr zur Verfügung (Archiv) (Bild: sda)

Der frühere Partei- und Fraktionschef der deutschen Linken, Oskar Lafontaine, ist doch nicht bereit, noch einmal den Vorsitz der Partei zu übernehmen. Er ziehe sein Angebot zur erneuten Übernahme „bundespolitischer Aufgaben“ zurück, erklärte Lafontaine am Dienstag in Berlin.

Zuvor hatte es einen erbitterten Streit zwischen ihm und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch gegeben, der für den Vorsitz kandidiert. „Das ist kein Umfeld, in dem ich mich in der Lage sehe dazu beizutragen, dass die Linke wieder eine starke bundespolitische Kraft wird“, heisst es in der Erklärung Lafontaines.

Er sei zu dem Schluss gekommen, „dass nur ein passender Neuanfang jenseits der bisherigen Konfrontationslinien die derzeitige festgefahrene Situation überwinden kann“, erklärte er weiter. Lafontaine war zuletzt vom realpolitischen Flügel der Linken um Bartsch heftig kritisiert worden.

Er verwies darauf, dass er seit über einem Jahr von vielen immer wieder öffentlich aufgefordert worden sei, noch einmal für Spitzenfunktionen der Linken zu kandidieren.

Lafontaine hatte am Montag seine grundsätzliche Bereitschaft zur Kandidatur für den Bundesvorsitz erklärt, dies aber an Bedingungen geknüpft. So lehnte er eine Kampfabstimmung mit Bartsch ab. Ein Schlichtungsversuch am Sonntagabend blieb ohne Erfolg.

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