Die Lage in der Schweizer Industrie hat sich etwas verbessert. Bestellungseingang, Auftragsbestand und Produktion legten zwischen September und Oktober zu. Die schlechte Auftragslage aus dem Ausland macht den Unternehmen jedoch weiterhin zu schaffen.
Ihre Aussichten für die kommenden Monate beurteilen KMU und Grossunternehmen kritisch, wie der am Donnerstag veröffentlichte KMU-Barometer und der Barometer der Grossunternehmen der UBS zeigt. Die kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) gehen bei Produktion und Bestellungseingang in den nächsten Wochen bis Januar von einem tieferen Niveau aus.
Weniger Dynamik im Bau
Solide blieb im vierten Quartal die wirtschaftliche Lage der Bauunternehmen. Jedoch schwächte sich die Dynamik in den letzten Monaten insbesondere bei den KMU etwas ab. Positiv in die Waagschale fallen für das Baugewerbe weiterhin die tiefen Zinsen und die hohe Einwanderung.
Bei den Grossunternehmen im Bau legte der Bestellungseingang weiter zu, wobei auch hier eine nachlassende Dynamik zu beobachten ist. Bei den KMU dürfte gemäss Mitteilung der Tiefpunkt beim Bestellungseingang bereits erreicht sein.
Im Dienstleistungssektor wird die Geschäftslage im vierten Quartal von allen Unternehmensgrössen als gut bezeichnet. Auch hier ist eine stärkere Entwicklung bei den Grossfirmen festzustellen. Die Ertragslage der KMU blieb unverändert im Vergleich zum Vorquartal, diejenige der Grossunternehmen verbesserte sich hingegen. Die gute Ertragslage der Grossunternehmen hält damit seit zwei Jahren an.
Aufziehende Wolken im Detailhandel
Im Detailhandel scheinen Wolken aufzuziehen: Zum ersten Mal seit August 2013 beurteilen die grossen der Branche ihre Geschäftslage wieder als schlecht. Diese Einschätzung könnte laut UBS mit der eher schlechten Ertragslage im vierten Quartal in Verbindung stehen.
Zum ersten Mal seit vier Monaten beurteilen aber die KMU im Detailhandel ihre Geschäftslage wieder als befriedigend. Dies obwohl sich deren Ertragslage nicht wesentlich verbesserte.
Das KMU-Barometer der Grossbank UBS erhöhte sich von -0,37 auf 0,00 Punkte. Der Index bei den Grossunternehmen stieg von September bis Oktober von -0,368 auf 0,33 Punkte.