Lage kambodschanischer Textilarbeiter verschlechtert sich wieder

Die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in Kambodscha haben sich in den vergangenen zwei Jahren wieder verschlechtert. Bei Arbeits- und Brandschutz sowie Kinderarbeit wurden keine Fortschritte erzielt.

Eine Textilfabrik in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh (Bild: sda)

Die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in Kambodscha haben sich in den vergangenen zwei Jahren wieder verschlechtert. Bei Arbeits- und Brandschutz sowie Kinderarbeit wurden keine Fortschritte erzielt.

Dies teilte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Donnerstag in der Hauptstadt Phnom Penh mit. Nach einer kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen von 2005 bis 2011 verschlechtere sich die Lage jetzt wieder, sagte Jill Tucker, verantwortlich für das ILO-Programm «Bessere Fabriken» in Kambodscha.

In einigen Fabriken seien die Notausgänge während der Arbeitszeit abgeschlossen, die vorgeschriebenen Brandschutzübungen fänden nicht überall statt, nannte die ILO als Beispiel. In mehr als einem Dutzend der untersuchten Fabriken gebe es Verdacht auf Kinderarbeit.

In Kambodscha gab es zuletzt mehrmals Arbeiterproteste gegen Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen in Fabriken, die für westliche Unternehmen produzieren. Die Regierung geht mit grosser Härte gegen solche Proteste vor.

In der Textilindustrie in Kambodscha arbeiten rund 650’000 Menschen, die Branche ist ein wichtiger Devisenbringer für das Land. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt pro Monat rund 110 Dollar.

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