Erstmals seit 14 Spielen kann das Schlusslicht Rapperswil-Jona Lakers den Meister ZSC Lions wieder bezwingen (3:2). Goalie Tim Wolf stoppt im Penaltyschiessen den letzten Zürcher Versuch.
Ein heftiger Fehlgriff des einstigen Keepers der ZSC-Organisation hatte nach 39 Minuten dafür gesorgt, dass die Lions in Rapperswil-Jona einem Sieg entgegensteuerten. Sie hatten die besseren Chancen, kamen auf viel mehr Schüsse (46:26) und gerieten eigentlich nie besonders stark unter Druck. Aber weil Benjamin Neukom in der 49. Minute einen Abpraller des nach Krankheit zurückgekehrten Goalie Lukas Flüeler verwerten konnte, schafften es die Lakers zum fünften Mal in den letzten sechs Partien ins Penaltyschiessen.
Die ZSC Lions bezahlten wie schon am Dienstag in Biel, als sie nach 2:0-Führung in der Verlängerung verloren, für ihre Nonchalance. Durch Roman Wicks zwölften Saisontreffer (27.) und die gütige Mithilfe ihres ehemaligen Goalies Wolf sah es lange Zeit zumindest resultatmässig gut aus. Im Penaltyschiessen trat dann Patrick Obrist als Spielverderber auf. Der Vorarlberger Stürmer mit Schweizer Lizenz verwertete zwei Versuche, der letzte Meisterschütze Robert Nilsson scheiterte an Wolf. Die Freude der Lakers über ihren Coup war aus mehreren Gründen gross. Der zuvor letzte Erfolg gegen die Lions lag über 26, der bislang einzige Heimsieg der Saison immerhin schon zwei Monate zurück. Headcoach Anders Eldebrink freute sich darüber im Stillen, das heisst abseits der Spielerbank, mit. Der Schwede war nach dem ersten Gegentreffer wegen heftigen Reklamationen mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt worden.
Die ZSC Lions haben in Rapperswil-Jona nicht nur die dritte NLA-Partie in Serie verloren, sondern auch ihren zweitbesten Skorer. Luca Cunti erlitt bei einem Zusammenprall eine Verletzung im Schulterbereich und musste sich im Spital näheren Abklärungen unterziehen. Das medizinische Bulletin des Meisters umfasst derzeit prominente Namen: Patrick Geering fehlt schon länger, und seit Donnerstag ist klar, dass Power-Flügel Mark Bastl mindestens vier Wochen lang ausfallen wird. Wann Cunti zurückkehren wird, ist ungewiss. Es ist wohl mit einem längeren Out zu rechnen.
Rapperswil-Jona Lakers – ZSC Lions 3:2 (1:0, 0:2, 1:0, 0:0) n.P.
4404 Zuschauer. – SR Mandioni/Massy, Kaderli/Kohler. – Tore: 13. Rizzello (Weisskopf, Johansson/Ausschluss Siegenthaler) 1:0. 27. Wick (Malgin/Ausschluss Neukom) 1:1. 39. Bärtschi 1:2. 49. Neukom (Hächler, Sataric) 2:2. – Penaltyschiessen: Bergeron -, Danielsson -; Nilsson -, Johansson -; Shannon -, Neukom -; Wick -, Persson -; Baltisberger 0:1, Obrist 1:1; Obrist 2:1, Nilsson -. – Strafen: 5mal 2 Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Trainer Eldebrink) gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Danielsson; Wick.
Rapperswil-Jona Lakers: Wolf; Grigioni, Walser; Hächler, Sataric; Weisskopf, Sven Berger; Eigenmann; Neukom, Persson, Nils Berger; Danielsson, Johansson, Sieber; Pedretti, Obrist, Thibaudeau; Murray, Hürlimann, Rizzello; Reto Schmutz.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Siegenthaler; Seger, Smith; Stoffel, Bergeron; Schnyder; Künzle, Fritsche, Schäppi; Baltisberger, Shannon, Nilsson; Keller, Malgin, Wick; Bärtschi, Trachsler, Cunti; Sitje.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Frei, Flavio Schmutz, Geyer, Lüthi, Punnenovs, Friedli (alle verletzt) und Fransson (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Bastl, Geering und Neuenschwander (alle verletzt). – NLA-Debüt von Fredrik Sitje (19, Sz/No). – 42. Cunti verletzt out (Schulter).