Lance Armstrong hat jahrelang gedopt. Dies gab der ehemalige Radprofi in einem TV-Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey zu. Das brisante Dokument wird in den USA am Donnerstag gesendet.
Endlich Gewissheit: In einem Interview mit der Star-Moderatorin Oprah Winfrey hat Lance Armstrong zugegeben, bei seinen sieben Tour de France-Siegen leistungssteigernde Mittel genommen zu haben. Dies berichteten die Nachrichtenagentur AP und die Zeitung «USA Today» unter Berufung auf mit der Sendung vertraute Quellen. Das Interview wird am Donnerstag im US-Fernsehkanal OWN ausgestrahlt. In der Schweiz ist es in der Nacht auf Freitag um 3.00 Uhr auf dem Bezahlsender «Discovery Channel» bei Teleclub Family mit Simultanübersetzung zu sehen.
Weder Armstrong noch Winfrey gaben über den Inhalt des Gesprächs Auskunft. Die 58-Jährige liess lediglich über den Kurznachrichtendienst Twitter wissen: «Habe gerade zweieinhalb Stunden mit @lancearmstrong unter Dach und Fach gebracht. Er war VORBEREITET.»
Die «New York Times» will jedoch erfahren haben, dass Armstrong angekündigt habe, gegen hochrangige Funktionäre des Weltverbandes UCI auszusagen. Mit seinen Aussagen könnte Armstrong den früheren Präsidenten Hein Verbruggen sowie den aktuellen UCI-Boss Pat McQuaid in Bedrängnis bringen. Ihnen wird vorgeworfen, Armstrongs Dopingsystem bewusst gedeckt zu haben.
Armstrong hatte in der Vergangenheit vehement die Einnahme verbotener Mittel bestritten. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hatte jedoch in einem mehr als 1000 Seiten umfassenden Dossier mit Zeugenaussagen ehemaliger Teamkollegen das Gegenteil beweisen können. USADA-Chef Travis Tygart sprach vom «ausgeklügeltsten, professionellsten und erfolgreichsten Dopingprogramm, das die Welt jemals gesehen hat».
Der internationale Radverband UCI hatte im Oktober vergangenen Jahres alle Armstrong-Ergebnisse von August 1998 an gestrichen und den Texaner lebenslang gesperrt. Ihm drohen hohe Schadensersatzklagen und wegen Meineids sogar eine Gefängnisstrafe.