Das Schweizerische Nationalmuseum hat eine der weltweit grössten und bedeutendsten Fingerringsammlungen erhalten. Neu ist im Zürcher Landesmuseum eine Auswahl von 300 Exponaten aus der Sammlung von Alice und Louis Koch zu sehen.
Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Rings vom alten Ägypten über die Römer, das Mittelalter und die Neuzeit bis in die Gegenwart, wie das Landesmuseum am Donnerstag mitteilte.
Gezeigt werden beispielsweise ein römischer Goldring mit dem Porträt der Gemahlin von Kaiser Mark Aurel, ein Ring des berühmten französischen Jugendstil-Schmuckkünstlers René Lalique aber auch aktuelle Werke, wie etwa jene des Zürchers Bernhard Schobinger, der Walliserin Salome Lippuner oder der aus Basel stammenden Johanna Dahm.
Besucherinnen und Besucher können mittels i-Pad jeden der 300 ausgestellten Ringe anwählen und sich über Details zu Bedeutung und Kontext informieren.
Die einzigartige Sammlung wurde weitgehend vor 1912 von Alice und Louis Koch angelegt und umfasst rund 2000 Ringe. Die heutigen Besitzer haben diese in eine Stiftung eingebracht und zudem mit mehr als 500 Ringen von zeitgenössischen, international renommierten Schmuckkünstlern ergänzt.
Louis Koch war der jüngste Bruder von Robert Koch, dem Hofjuwelier und Gründer der gleichnamigen Firma in Frankfurt am Main D. Die Familie gehörte zum Kreis kultivierter jüdischer Sammler und Mäzene. Nach 1933 fanden die Nachkommen in Basel eine neue Heimat, wie es in der Mitteilung heisst.
Aus Dankbarkeit dafür wollen die heutigen Besitzer die Sammlung dem Schweizerischen Nationalmuseum beziehungsweise der Eidgenossenschaft vermachen, vorerst als Depositum, später als Geschenk. Die Ringsammlung ist Teil der Dauerausstellung des Landesmuseums Zürich und wird in einer prominent platzierten Vitrine präsentiert.