Vier lokale Abwasserreinigungsanlagen (ARA) werden im Kanton Basel-Landschaft aufgehoben. Der Landrat hat am Donnerstag dafür einstimmig 9,2 Millionen Franken bewilligt.
Aufgehoben werden die ARA Nusshof, die beiden ARA Rünenberg Nord und Süd sowie die ARA Kilchberg/Zeglingen. Die Abwässer der an diesen ARA angeschlossenen Gemeinden werden künftig in den grösseren Anlagen in Sissach und Füllinsdorf gereinigt.
Die Reinigungsleistung einer grossen Anlage sei deutlich besser, hiess es in der Landratsvorlage. Gleichzeitig würden die Kosten pro angeschlossenem Einwohner «signifikant» geringer ausfallen. Im Rahmen von Sanierungsmassnahmen bestehender ARA würden daher Zusammenschlüsse laufend geprüft.
Im laufenden Betrieb sollen die Zusammenlegungen künftig gegen 300’000 Franken pro Jahr einsparen. Die Massnahmen sollen zudem zu einer verbesserten Wasserqualität der Bäche führen, die heute bei sehr trockenen Bedingungen und bei starkem Regen teils unter ARA-Einflüssen leiden.
Für den Anschluss der betroffenen Gemeinden an die grossen Anlagen sind bauliche Massnahmen notwendig. Erstellt werden drei Mischwasserbecken und neue Pumpwerke sowie Abwasserkanäle. Eine Umsetzung dieser 9,2 Millionen teuren Massnahmen ist gemäss Landratsvorlage gestaffelt bis Mitte 2018 vorgesehen.
Weitere Kredite gesprochen
Für den Ersatzbau einer Mischwasserkanalisation in Liesberg hat der Landrat ausserdem 1,6 Millionen Franken gesprochen. Die heutigen Kanäle sind streckenweise in einem sehr schlechten Zustand oder ihre Kapazität ist zu klein.
Für den Neubau von zwei Mischwasserbecken in Duggingen und Liestal bewilligte der Landrat im Weiteren insgesamt 7,9 Millionen Franken. Der Einsatz von Mischwasserbecken bei der Abwasserbehandlung soll insbesondere bei Regen wesentlich zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen.
Ein Antrag der SVP-Fraktion für Rückweisung des letzteren Geschäftes an die vorberatende Kommission aufgrund der hohen Kosten lehnte der Landrat deutlich ab. Die vorgesehenen hohen Standards wurden indes von verschiedenen Fraktionen kritisiert. Die Projekte seien jedoch bereits zu weit fortgeschritten.