Landratskommission verlangt Finanzierungsvorlage

Die Umwelt- und Energiekommission des Baselbieter Landrats verlangt von der Regierung eine Finanzierungsvorlage zu deren Neobiota-Strategie. Die Bekämpfung invasiver Pflanzen- und Tierarten nur mit Budgetmitteln und Krediten für einzelne Massnahmen ist ihr zu vage.

Die Umwelt- und Energiekommission des Baselbieter Landrats verlangt von der Regierung eine Finanzierungsvorlage zu deren Neobiota-Strategie. Die Bekämpfung invasiver Pflanzen- und Tierarten nur mit Budgetmitteln und Krediten für einzelne Massnahmen ist ihr zu vage.

Die Freisetzungsverordnung des Bundes von 2008 macht den Kantonen Beine, gefährliche Eindringlinge aktiver zu bekämpfen: unerwünschte Tiere (Neozoen) und Pflanzen (Neophyten). Solche Neobiota wandern selber ein oder werden eingeschleppt. Sie verdrängen zum Beispiel einheimische Arten, verbreiten Krankheiten und destabilisieren Böden.

Angesichts der ökologischen, ökonomischen und auch gesundheitlichen Schäden hatte die Baselbieter Regierung 2014 ihre Neobiota-Strategie vorgestellt. Diese sieht primär Information und Koordination durch den Kanton vor, aber keine Mehrkosten. Die Grundeigentümer sind für die Bekämpfung verantwortlich; sie müssen diese auch bezahlen.

Fragen offen

Nun soll der Landrat die Strategie mitsamt einem Massnahmenkatalog genehmigen. In der Kommission blieben indes gemäss ihrem am Dienstag publizierten Bericht Fragen offen zur Umsetzung der Massnahmen, da diese teils viel teure Handarbeit bedeuten. In Frage gestellt worden sei auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis einzelner Massnahmen.

Neobiota waren bisher trotz Warnungen aus Naturschutzkreisen keine Priorität für die Baselbieter Regierung gewesen: Schon 2010 war ein Entwurf für eine Landratsvorlage mit Fokus auf Pflanzen auf dem Tisch; für Massnahmen war rund eine Million Franken im Jahr vorgesehen. Wegen Spardrucks blieb das Geschäft in der Folge aber schubladisiert.

Sisyphusaufgabe

Konkretes Beispiel: An der Birs machen sich am Ufer unter anderem stellenweise die Neophyten Drüsiges Springkraut und Japanknöterich breit. Nach Angaben eines beauftragten Unternehmens sind allein an den rund elf Kilometern zwischen Birsfelden und Aesch innert drei Jahren 145 Arbeitstage für die Bekämpfung zusammen gekommen.

Im ersten Durchgang dieser Bekämpfungskampagne wurden 10,5 Tonnen unerwünschte Pflanzen beseitigt, danach weniger. Die Artenvielfalt hat sich erholt. Wegen Wurzelresten sowie neu angeschwemmten und eingeschleppten Samen müssen Neophyten dort jedoch auch künftig bekämpft werden – eine Sisyphusarbeit.

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