Langhals-Dinosaurier mit dem Namen eines Schweizers

Ein neu entdeckter Langhals-Dinosaurier trägt den Namen des Mannes, der in der Schweiz untrennbar mit der Dinosaurier-Forschung verbunden ist: Hans-Jakob Siber, Direktor des Sauriermuseums im zürcherischen Aathal, wo der Saurier zu besichtigen ist.

Der Schädel mit Halsansatz von Kaatedocus siberi (Bild: sauriermuseum.ch) (Bild: sda)

Ein neu entdeckter Langhals-Dinosaurier trägt den Namen des Mannes, der in der Schweiz untrennbar mit der Dinosaurier-Forschung verbunden ist: Hans-Jakob Siber, Direktor des Sauriermuseums im zürcherischen Aathal, wo der Saurier zu besichtigen ist.

Er heisst zwar „kleiner Diplodocus von Siber“ (Kaatedocus siberi), ist aber doch stattliche 12 bis 14 Meter lang. Aber im Vergleich zu seinen Verwandten bei den Langhals-Dinosauriern (Sauropoden) ist er tatsächlich nicht sehr gross, wurden doch Skelette von bis zu 27 Metern Länge gefunden. Zu sehen ist er ab (heute) Samstag im Sauriermuseum in Aathal, wie das Museum mitteilte.

Gezeigt werden die erhaltenen Knochen von Kopf und Hals, einige Rippen, Schwanz, ein Fuss, Teile des Schultergürtels. Sie sind auf ein riesiges Brett in die Umrisse des Originalsauriers montiert.

Die fehlenden Knochen sind als „Schattenrisse“ eingefügt, wie Siber auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Erst am Freitagabend seien sie mit Zusammensetzen fertig geworden, und dann „bin ich einfach dort gestanden und habe geschaut“, erzählte der hörbar begeisterte Saurierforscher.

Hals von weltweiter Bedeutung

Das absolut Besondere am Kaatedocus siberi ist der Hals: Sämtliche 14 Halswirbel sind vollständig und gut erhalten. Es sei der weltweit wohl am besten erhaltene Hals und deshalb für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung. Mit diesem Hals „haben wir etwas, was sonst weltweit niemand hat“, so Siber. Damit steige das Sauriermuseum Aathal „in den Rang der ganz Grossen“ auf.

Gefunden hat ihn das Team des Sauriermuseums, das dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Die Forschenden fanden die Knochen des kleinen Riesen in der Erde des Staates Wyoming im Nordwesten der USA. Dort waren früher schon zahlreiche Saurierknochen ausgegraben worden.

Der spektakuläre Fund erfolgte vor bald 20 Jahren, so Siber. Man habe ihm aber zu Beginn keine besondere Bedeutung zugemessen, waren doch nur rund 50 Prozent des Skeletts erhalten. Gleichzeitig habe man Skelette anderer Saurier ausgegraben, von denen rund 80 Prozent erhalten waren. „Wir konzentrierten uns auf die vollständigeren“, so Siber.

Erst in jüngster Zeit wurde klar, welchen Schatz das Museum in Aathal hat: Der Schweizer Paläontologe Emanuel Tschopp erkannte bei seinen wissenschaftlichen Analysen der Skelettteile, dass es sich um eine neue Art und eine neue Gattung von Langhals-Dinosauriern handelt. Er gab ihr den Namen „Kaatedocus siberi“: Der kleine Diplodocus von Siber.

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