Am Samstagmorgen ist Viktor Gertsch, der langjährige OK-Präsident der Lauberhornrennen, nach mehrwöchigem Spitalaufenthalt im Alter von 74 Jahren gestorben.
Viktor Gertsch hat die Lauberhornrennen zusammen mit seinem Freund und Partner Fredy Fuchs über Jahre hinweg geprägt. 44 Jahre lang war der Wengener für den alljährlich stattfindenden Grossanlass im Berner Oberland verantwortlich gewesen. Übernommen hatte er den Posten des OK-Chefs 1970 von seinem Vater Ernst, der das Rennen 1930 erstmals durchgeführt hatte.
Gertsch startete in seinem ersten Jahr mit dem bescheidenen Budget von 150’000 Franken. Heute ist aus dem Anlass längst ein Millionen-Spektakel geworden. Gertsch, dank seinem Witz allseits beliebt, hat den Anlass erfolgreich in die Moderne geführt. Er kämpfte mit seinem Team gegen Föhn, Nebel und Schneemangel, und er liess sich dabei kaum aus der Ruhe bringen.
Geprägt hat ihn aber auch der schwere Trainingsunfall von 1991, als sich der Österreicher Gernot Reinstadler im Ziel-S im Sicherheitsnetz verfing und noch am gleichen Tag den schweren Sturzverletzung erlag. Diese Tragödie beschäftigte ihn sehr.
Im Januar 2014 hatte Viktor Gertsch die Verantwortung an seinen Nachfolger Urs Näpflin übergeben. Als OK-Präsident will Näpflin alles daran setzen, dass Viktor Gertsch bei der nächsten Durchführung des Ski-Klassikers Mitte Januar für seine Verdienste entsprechend gewürdigt wird.