Der langjährige US-Senator Arlen Specter, der 2009 von den Republikanern zu den Demokraten übergelaufen war, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Wie seine Angehörigen mitteilten, erlag Specter am Sonntag in seiner Wohnung in Philadelphia den Folgen eines Krebsleidens.
Specter wurde 1980 erstmals in den Senat gewählt und gehörte der Parlamentskammer 30 Jahre lang an. Seine Stimme war mehrfach von ausschlaggebender Bedeutung, als es um die Besetzung von Richterstellen am Obersten Gerichtshof der USA ging.
Sein Übertreten zu den Demokraten begründete Specter damit, dass die Republikaner zu stark nach rechts abgedriftet seien. Sein Versuch, 2010 für die Demokraten in den Senat einzuziehen, scheiterte, weil er innerparteilich nicht nominiert wurde.
Nach der Ermordung von Präsident John F. Kennedy gehörte Specter als Jurist der sogenannten Warren-Kommission an, die die Hintergründe der Tat untersuchte. Specter unterstützte damals die These, dass der Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald ein Einzeltäter gewesen sei.
Noch in seiner Zeit als republikanischer Senator gehörte Specter 2009 zu den drei Senatoren seiner Partei, die einem Plan des demokratischen Präsidenten Barack Obama für einen Wirtschaftsaufschwung zustimmten.
Obama erklärte zu seinem Tod, Specter habe zu den „entschlossen unabhängigen“ Persönlichkeiten gezählt und die Parteienlogik oder ideologische Gesichtspunkte nicht über den Dienst an den Menschen gestellt.