Der Schweizer Langläufer Dario Cologna ist Schweizer des Jahres 2012. Das Schweizer Fernsehpublikum ehrte den 26-jährigen Spitzensportler in der Fernsehshow „SwissAward – die Millionengala“ für seine sportlichen Leistungen.
Nach Didier Cuche im letzten Jahr war es mit Dario Cologna wieder ein Wintersportler, der zum beliebtesten Schweizer gewählt wurde. 31 Prozent der teilnehmenden Zuschauerinnen und Zuschauer gaben dem 26-jährigen Bündner ihre Stimme.
Der Sieger konnte seine Auszeichnung jedoch nicht entgegennehmen. Er weilte im Allgäu, wie Moderatorin Susanne Wille erklärte. „Sein Trainer hat ihm verboten, hier zu sein. Er befindet sich gerade in einer Erholungsphase“, sagte sie.
Cologna hatte letzten Sonntag bei der Tour de Ski seinen Titel nicht verteidigen können, aber den guten zweiten Platz erreicht. „Ich bin ganz überrascht“, sagte der glückliche Gewinner, der am Telefon zugeschaltet war. Es tue ihm Leid, dass er nicht dort sein könne. „Es ist für mich eine unglaubliche Ehre und eine grosse Motivation für den Rest der Saison.“
Neben dem Schweizer des Jahres wurden in der TV-Show in sechs verschiedenen Kategorien herausragende Köpfe ausgezeichnet. In der Sparte „Politik“ ging der Preis an Jakob Kellenberger. Der 68-Jährige war bis Ende des letzten Jahres Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Standing Ovation für Adolf Ogi
Für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde alt Bundesrat Adolf Ogi. Das Publikum erwies ihm mit einer Standing Ovation die Ehre. Die Skilegende Bernhard Russi bezeichnete den 70-jährigen in seiner Laudatio als Spitzensportler, grossartigen Kommunikator und erfolgreichen Staatsmann.
In der Sparte „Kultur“ wurde der Opernstar Cecilia Bartoli ausgezeichnet. Die Mezzosopranistin, die mit dem Schweizer Bariton Oliver Widmer verheiratet ist und in der Nähe von Zürich wohnt, wurde für ihre neue CD „Mission“ geehrt. 2012 stand sie mit zahlreichen Produktionen auf der Bühne und wurde mehrfach geehrt.
Die Taschendesigner Daniel und Markus Freitag erhielten den Preis in der Kategorie „Wirtschaft“. Geehrt wurden sie für ihre Erfolgsgeschichte, den Aufbau eines nachhaltigen Unternehmens und den weltweiten Erfolg „Made in Switzerland“. 1993 hatten sie in ihrer Wohnung die erste Tasche aus einer LKW-Plane geschneidert.
Folk-Pop-Band gewinnt „Show“-Auszeichnung
Den Preis in der Kategorie „Show“ konnten die vier Brüder der Musikband „77 Bombay Street“ entgegennehmen. Ihr Debutalbum „Up In The Sky“ wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet und belegt seit über einem Jahr die Top 30 der Schweizer Albumcharts.
Im Bereich „Gesellschaft“ ging die Auszeichnung an Bineta Diop, Direktorin und Gründerin von „Femmes Africa Solidarité“. Die schweizerisch-senegalesische Doppelbürgerin setzt sich mit Hilfe der Frauen in Afrika für den Frieden ein. Im letzten Jahr wurde sie vom „Time Magazine“ zu den 100 wichtigsten Menschen der Welt gewählt.
Wille präsentierte die Show am Samstagabend zum ersten Mal. Die ehemalige „10vor10“-Moderatorin und heutige SRF-Bundeshauskorrespondentin löste Sandra Studer ab, die den SwissAward in den vergangenen zehn Jahren jeweils moderiert hatte.