Nach neun Meisterschaftsspielen ohne Sieg kommen die SCL Tigers beim 5:3 in Kloten endlich zum langersehnten ersten Saisonsieg. Für Trainer Scott Beattie dürfte es trotzdem eng werden.
Noch am Vortag hatten die Langnauer gegen Biel (2:5) zum wiederholten Mal in dieser Saison im Schlussdrittel eine Führung aus der Hand gegeben. Auch in Kloten mussten sie zittern, retteten den zwischenzeitlichen 4:1-Vorsprung aber über die Zeit.
Kloten war keinesfalls das schwächere Team, zeigte sich im Gegensatz zu den Gästen aber weniger effizient; so liess es sechs Überzahlsituationen ungenutzt. Angeführt von einem erneut starken Denis Hollenstein – der Captain und Topskorer steht bei sieben Toren und Assists – rannten die Zürcher Unterländer bereits zum siebten Mal im zehnten Spiel einem 0:1-Rückstand hinterher. Roland Gerber hatte mit seinem ersten Saisontor nach nur 62 Sekunden getroffen.
Zwar kam Kloten zu Beginn des Mitteldrittels durch den amerikanischen Verteidiger Bobby Sanguinetti zum verdienten Ausgleich, doch die zuletzt stark verunsicherten Tigers gaben sich nicht auf und gingen mit einem frechen und unerschrockenen Auftritt durch Chris DiDomenico, Thomas Nüssli und Philippe Seydoux bis zur 46. Minute vorentscheidend mit 4:1 in Führung.
Trotz dem ersten Saisonsieg scheint die Entlassung von Trainer Scott Beattie im Emmental beschlossene Sache zu sein. Ob der 48-jährige Kanadier, der die Langnauer erst im März übernommen hatte, auch am Dienstag im Heimspiel gegen Ambri-Piotta noch an der Bande steht, ist mehr als unsicher. Mit Heinz Ehlers stünde ein erfahrener Coach bereit, der in den letzten Jahren mit bescheidenen Mitteln und einem durchdachten Defensivkonzept in Lausanne erfolgreich war.
Kloten – SCL Tigers 3:5 (0:1, 1:2, 2:2)
5207 Zuschauer. – SR Massy/Piechaczek, Fluri/Huguet. – Tore: 2. (1:02) Roland Gerber (Tom Gerber) 0:1. 24. Sanguinetti (Stoop) 1:1. 26. DiDomenico (Nüssli) 1:2. 39. Nüssli (Koistinen) 1:3. 46. Seydoux (Nüssli, Elo) 1:4. 48. Santala (Hollenstein) 2:4. 52. Hollenstein 3:4. 60. (59:27) Lukas Haas 3:5 (ins leere Tor). – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Kloten, 6mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers. – PostFinance-Topskorer: Hollenstein; DiDomenico.
Kloten: Martin Gerber; Sanguinetti, Frick; Stoop, Back; Gähler, Harlacher; Bircher, Egli; Praplan, Santala, Hollenstein; Grassi, Shore, Bieber; Romano Lemm, Schlagenhauf, Kellenberger; Leone, Obrist, Hartmann.
SCL Tigers: Punnenovs; Seydoux, Koistinen; Stettler, Flurin Randegger; Yves Müller, Adrian Gerber; Currit, Weisskopf; Tom Gerber, Pascal Berger, Roland Gerber; Kuonen, Albrecht, Silvan Wyss; Elo, DiDomenico, Nüssli; Lukas Haas, Schirjajew, Lindemann.
Bemerkungen: Kloten ohne Boltshauser, Ramholt und Von Gunten, SCL Tigers ohne Schremp, Shinnimin, Blaser und Jordy Murray (alle verletzt), Claudio Moggi (angeschlagen). – Pfostenschuss Frick (50.). – Timeout SCL Tigers (52.). Timeout Kloten (58:30), und von 57:49 bis 58:30 und 58:34 bis 59:27 ohne Torhüter.