Laos hat nach Protesten seiner Nachbarn und von Umweltschützern den Bau des umstrittenen Xayaburi-Staudamms am Mekong gestoppt. Die Regierung habe entschieden, den Bau im Norden des Landes zu verschieben.
Am Wochenende sei ein Treffen in Luang Prabang in Laos geplant, bei dem die betroffenen Parteien die Baustelle besuchen könnten. Dies sagte der laotische Aussenminister Thongloun Sisoulith am Freitag am Rande einer Regionalkonferenz in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.
Vietnam, das den Bau des Staudamms ablehnt, begrüsste die Entscheidung und erklärte, der Damm sei eine der grössten Sorgen der Anrainerstaaten.
Der rund 4900 Kilometer lange Mekong entspringt in China im Hochland von Tibet und mündet im Süden Vietnams in einem riesigen Delta ins Südchinesische Meer. Weitere Anrainerstaaten sind Burma, Thailand, Laos und Kambodscha. Auf einer langen Strecke bildet der Mekong die Grenze zwischen Thailand und Laos.
Trotz Stopp weiter gebaut
Kritiker befürchten, dass der geplante Damm mit einem 1260-Megawatt-Kraftwerk den Fischbestand und den Lebensunterhalt von Fischern und Gemeinden am Mekong bedroht. Die Regierung von Laos hatte im Dezember nach heftigen Protesten zugestimmt, den Staudamm-Bau auszusetzen.
Nach Angaben von Umweltschützern gingen die Bauarbeiten dennoch weiter: Der thailändische Baukonzern Ch Karnchang, der grösste Auftragsnehmer des 3,5-Milliarden-Dollar-Projektes, setze seine Arbeiten fort. Die laotische Regierung hatte dies in Medien bestritten.
Der Xayaburi-Damm wäre der erste Damm am Unterlauf des Mekong. An ihm sind thailändische Baukonzerne, Banken und Energieversorger massgeblich beteiligt. Thailand würde rund 95 Prozent der gewonnenen Elektrizität abnehmen.