Jetzt gewinnt Lara Gut sogar auf der von ihr nicht so geliebten Piste von Lake Louise. Die Tessinerin schlägt im Weltcup-Super-G um drei Hundertstel die Liechtensteinerin Tina Weirather.
Es gibt gewiss viele Pisten, die Lara Gut besser gefallen. In Lake Louise tat sich die 22-jährige Tessinerin noch immer schwer. Insbesondere in der Abfahrt verliert sie vor allem im unteren Teil immer viel Zeit, weil sie einfach zu wenig Masse auf die Ski bringen kann. In den beiden Rennen von Freitag und Samstag resultierten deshalb nur zu den Rängen 10 und 13. Im Super-G jedoch reichten ihre technischen Fertigkeiten und ihre derzeit so unglaublich gute Form, um selbst auf diesem Gelände zu gewinnen. Der 4. Rang im Super-G von Dezember 2011 war bisher ihr bestes Ergebnis in Lake Louise.
Lara Gut feierte ihren vierten Saisonsieg, nachdem sie in Sölden den Riesenslalom und in Beaver Creek sowohl die Abfahrt als auch den ersten Super-G der Saison gewonnen hatte. Damit übernahm sie auch wieder von Maria Höfl-Riesch die Führung im Gesamt-Weltcup. Und als erste Fahrerin seit Chantal Bournissen zu Beginn der Neunziger Jahre steht sie als dreifache Siegerin von Speed-Rennen in einer Saison fest. Und der Winter hat ja erst begonnen. Den bisher letzten Sieg in Lake Louise errang übrigens Martina Schild, die im Dezember 2007 ebenfalls den Super-G für sich entschied.
Gysin auf Platz 11, Suter auf Platz 16
Der Erfolg von Lake Louise hing allerdings an einem dünnen Faden. Um 0,03 Sekunden verwies Lara Gut die Liechtensteinerin Tina Weirather hinter sich. Der Österreicherin Anna Fenninger reichte es als Dritter ebenfalls noch aufs Podium.
Dominique Gisin hielt sich als Elfte achtbar, derweil Fabienne Suter als 16. leicht unter Wert geschlagen wurde. Unter die Verliererinnen reihte sich aber insbesondere die Deutsche Maria Höfl-Riesch, die nach ihren beiden Abfahrts-Siegen zwar mit einer guten Zwischenzeit unterwegs war, danach aber durch einen Fehler auf Platz 19 zurückgeworfen wurde. Lindsey Vonn, handicapiert durch ihre Knie-Verletzung, reihte sich als Fünfte überraschend weit vorne ein.