Lara Gut ist endgültig zurück an der Riesenslalom-Spitze. Die Tessinerin profitiert in Aspen vom Sturzpech der überlegen führenden Mikaela Shiffrin und gewinnt vor der Österreicherin Eva-Maria Brem und der Italienerin Federica Brignone.
Im vergangenen Winter hatte bei Lara Gut im Riesenslalom überhaupt nichts zusammengepasst. Über Rang 9 war sie in dieser Sparte nie hinausgekommen. Nun aber ist sie wieder ganz oben – zum zweiten Mal nach ihrem Triumph beim Prolog im vergangenen Winter in Sölden. Insgesamt feierte die Tessinerin Weltcup-Sieg Nummer 13.
Nach dem ersten Lauf hatte Lara Gut Platz 3 eingenommen – scheinbar zu deutlich distanziert von Mikaela Shiffrin und Federica Brignone. Auf die führende Amerikanerin hatte sie einen Rückstand von fast einer Sekunden aufgewiesen.
Doch im Finale überstürzten sich die Ereignisse. Vorerst vermochte Federica Brignone, die vor fünf Wochen in Sölden ihren ersten Weltcup-Sieg errungen hatte, nicht mehr an die morgendliche Leistung anzuknüpfen. Die Italienerin fiel derart nicht nur hinter Lara Gut, sondern auch noch hinter Eva-Maria Brem, die Vorjahressiegerin in Aspen, zurück.
Shiffrin stürzt mit Sieg vor Augen
Mikaela Shiffrin schliesslich schien einem sicheren Sieg entgegenzufahren – die letzte Zwischenzeit hatte sie noch mit deutlichem Vorsprung passiert. Doch drei Tore vor dem Ziel kam für die Amerikanerin das Aus. Sie rutschte weg – aus der Traum vom Sieg vor heimischem Publikum.
Als zweite Schweizerin war Rahel Kopp im Finale dabei. Die mit der Nummer 51 gestartete Sarganserin hatte sich auf Position 24 vorgekämpft, rutschte während ihrer zweiten Fahrt aber weg und verpasste damit die Gelegenheit, um in ihrem zweiten Weltcup-Riesenslalom zum ersten Mal auch in dieser Disziplin zu Punkten zu kommen. Platz 26 im Slalom Ende Dezember letzten Jahres in Kühtai im Tirol bleibt damit das bislang einzige zählbare Ergebnis auf höchster Ebene.
Wenig fehlte, und Swiss-Ski wäre im zweiten Durchgang mit einem Quartett vertreten gewesen. Jasmina Suter, in Sölden als Zwanzigste im Weltcup erstmals in den Punkterängen, fehlten zwei, Simone Wild 14 Hundertstel. Michelle Gisin scheiterte erneut deutlich. Wendy Holdener schied aus.
Die ins Schweizer Team integrierte Liechtensteinerin Tina Weirather büsste im zweiten Lauf fünf Positionen ein und musste sich im Schlussklassement mit Rang 11 zufrieden geben.