Lateinamerika gründet Staatenbund CELAC in Venezuela

Ein neuer Staatenbund ohne Beteiligung der USA soll Lateinamerika und der Karibik mehr Einheit bringen. Zur Stärkung der Kooperation unter den 33 Ländern der Region wurde am Samstag in Venezuelas Hauptstadt Caracas der CELAC genannte Verbund gegründet.

Gastgeber Hugo Chavez (l) im Gespräch mit dem bolivianischen Präsidenten Evo Morales in Caracas (Bild: sda)

Ein neuer Staatenbund ohne Beteiligung der USA soll Lateinamerika und der Karibik mehr Einheit bringen. Zur Stärkung der Kooperation unter den 33 Ländern der Region wurde am Samstag in Venezuelas Hauptstadt Caracas der CELAC genannte Verbund gegründet.

Die Gründung der „Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten“ sei ein „Grundstein für die Einheit“, sagte Venezuelas linker Staatschef Hugo Chávez beim Gründungsgipfel in Caracas.

Mit der CELAC könne der US-Einfluss zurückgedrängt werden, sagte Chávez. Anders als in der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) sind die USA und Kanada in der CELAC nicht mit dabei. Dem Bund gehören 33 Länder mit insgesamt rund 550 Millionen Einwohnern an.

Mehrere Teilnehmer der zweitägigen Gründungskonferenz betonten, die CELAC solle als Forum zur Lösung von Konflikten und zum Aufbau engerer Beziehungen dienen, nicht aber als Alternative zur OAS.

Die CELAC („Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños“) war bereits im Februar 2010 in Mexiko formell beschlossen worden. Nun wurde in Venezuela der Staatenbund aus der Taufe gehoben.

Grosses Potenzial

Mexikos Präsident Felipe Calderón betonte in Caracas, dass die Werte der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie Fundament der neuen Organisation sein müssten.

Die Region verfüge über ein enormes Potenzial in einer von grossen Unsicherheiten geplagten Weltwirtschaft, sagte der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos. Und die brasilianische Regierungschefin Dilma Rousseff forderte einen „Blick auf die Nachbarn“ zur Sicherung des bisher überwiegend guten Wachstums.

Die Bedrohung durch die Finanzkrise dürfe nicht aus den Augen verloren werden, zugleich sollten die Staaten der Region mit einem „neuen Paradigma“ auf die Krise reagieren, sagte Rousseff.

Nächster Artikel