Lateinamerikanische Staaten gründen Allianz

Mit einem Aufruf zu Einheit und Solidarität ist bei einem Gipfel in Venezuela die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) gegründet worden. Dem Bündnis gehören 33 Staaten mit insgesamt rund 550 Millionen Einwohnern an.

Venezuelas Präsident Hugo Chavez (l.) und Kubas Präsident Raul Castro demonstrieren in Caracas Einigkeit (Bild: sda)

Mit einem Aufruf zu Einheit und Solidarität ist bei einem Gipfel in Venezuela die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) gegründet worden. Dem Bündnis gehören 33 Staaten mit insgesamt rund 550 Millionen Einwohnern an.

„Das ist die Zeit, das ist das Jahrzehnt Lateinamerikas“, sagte Mexikos Präsident Felipe Calderón am Freitag im Teatro Teresa Carreño in Caracas. Fundament der neuen Organisation müssten die gemeinsamen Werte und Prinzipien der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie sein.

Kubas Präsident Raúl Castro sagte nach seiner Ankunft in Caracas, die CELAC-Gründung könne zu einem der „wichtigsten Ereignisse“ der vergangenen 200 Jahre werden. „Zum ersten Mal in der Geschichte haben wir eine Organisation für unser Amerika“, sagte der Bruder des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro.

Die Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños (CELAC) besteht aus den Mitgliedern der 1948 gegründeten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), allerdings bewusst ohne die USA und Kanada.

Einheit für Südamerika

Venezuelas linker Präsident Hugo Chávez zeigte sich überzeugt, dass die CELAC im Laufe der Jahre die „alte OAS“ hinter sich lassen werde. Die OAS sei stets von den USA dominiert gewesen und habe sich mit der Zeit „abgenutzt“.

In seiner über einstündigen freien Rede erinnerte Chávez an Pläne des Freiheitshelden Simón Bolívar für die Einheit Südamerikas.“Wir legen hier den Grundstein für die Einheit, die südamerikanische Unabhängigkeit. Nur die Einheit macht uns frei“, rief der 57-Jährige seinen Amtskollegen zu.

Chávez will mit seiner Rolle als Gastgeber auch demonstrieren, dass er von seiner Krebserkrankung genesen ist. Er ist seit fast 13 Jahren an der Macht und steht im Oktober 2012 erneut vor Präsidentschaftswahlen.

In Caracas wollen die Teilnehmer des bis Samstag dauernden Gipfels eine Deklaration verabschieden und ein Arbeitsprogramm für die CELAC festlegen. Die nächsten Konferenzen sollen 2012 in Chile, 2013 auf Kuba und 2014 in Costa Rica stattfinden.

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