Laubholz fristet in der Schweiz im Gegensatz zum Nadelholz ein Schattendasein. In Asien sind hingegen unverarbeitete Buchenholz-Stämme aus Schweizer Wäldern gefragt. «Rohstoff-Tiger» China giert auch nach diesem nachwachsenden Rohstoff, wie die Exportstatistik belegt.
Urs Minder, Förster und Geschäftsführer der Holzvermarktungsorganisation Bern Gantrisch Holz, rechnet vor: Für Brennholz erhält der Bauer 50 bis 55 Franken je Kubikmeter. Für die Exportware bekommt er 75 Franken je Kubikmeter. «Das ist keine ‚Riesenspanne‘ und lohnt sich nur, wenn der Bauer selber in den Holzschlag geht», stellt Minder fest.
Ökologisch unbedenklich
Minder verkauft die Berner Buchenstämme an die Firma Wüst Holzhandel im aargauischen Möriken. Für den Containertransport nach Asien muss laut Firmeninhaber Jürg Wüst etwas mehr als der Warenwert gerechnet werden.
Ökologische Bedenken sind unbegründet, wie Wüst und auch Hans Gerber vom nationalen Verband Waldwirtschaft feststellen. Viele Schiffe, die Waren von Asien nach Europa transportierten, würden ansonsten leer zurückfahren.
Die Schweizer Waldwirtschaft steht derzeit mit dem Rücken zur Wand. «Seit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses kämpft die Branche mit einem Preisrückgang um 15 bis 20 Prozent und die exportierten Mengen sind um 30 bis 40 Prozent gesunken», erklärt Gerber. Es würden natürlich neue Märkte gesucht, aber Alternativen für den Gesamtmarkt seien kaum vorhanden.
«China ist daher ein willkommener Nischen-Abnehmer von Rundholz», sagt Gerber. Inzwischen gehen rund 15 Prozent der Schweizer Laubholz-Exporte nach Asien.
Europäische Holzexporte nach China boomen generell, weil das Land Rohstoffe auch für die mit dem Wohlstand anziehende Inlandnachfrage benötigt.