Die geplante Schliessung der Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie im Kantonsspital Laufen stösst bei der betroffenen Bevölkerung auf Opposition: Rund hundert Menschen haben am Samstag in Laufen gegen diese für Ende 2014 vorgesehene Massnahme protestiert.
Zur Kundgebung auf dem Rathausplatz aufgerufen hatte das Komitee «Pro Geburtsstation Kantonsspital Laufen». Wenn die Geburtsabteilung geschlossen werde, sei das Akutspital als Ganzes und damit die Grund- und Notfallversorgung des Laufentals gefährdet, warnte der Laufener FDP-Landrat Rolf Richerich.
Dass das Kantonsspital Baselland (KSBL) die Geburtsabteilung am Standort Laufen per Ende 2014 schliessen will, ist schon länger bekannt. Widerstand begann sich zu formieren, als Mitte November nach der Regierung auch die landrätliche Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission die KSBL-Pläne unterstützte.
Aus Sicht des KSBL ist die Geburtshilfe-Abteilung in Laufen zu klein. Sie weist vier Betten und 85 Geburten pro Jahr auf, was zu Problemen sowohl bei der Sicherheit als auch bei der Kostendeckung führe. Als Ersatz für die Geburtshilfe soll in Laufen das Angebot in Altersmedizin und Rehabilitation gestärkt werden.
Richterich warf dem Kantonsspital Laufen vor, sich nicht stark genug für seine Geburtsabteilung zu engagieren. Denn in der Region bestehe ein Potenzial von rund 270 Geburten pro Jahr. In seinem Kampf für den Erhalt der Geburtsabteilung beruft sich das Komitee auf den Laufentalvertrag.
Gemäss diesem habe die Bevölkerung im Laufental und im Schwarbubenland ein dauerndes Recht auf eine Grundversorgung im Kantonsspital Laufen. Und zu dieser Grundversorgung gehöre neben Chirurgie, innerer Medizin und der Notfallstation auch die Geburtsabteilung.
Seiner Forderung Nachdruck verleihen will das Komitee auch mit einer Petition. Für diese wurden innerhalb von zwei Wochen mehr als 5000 Unterschriften gesammelt. Voraussichtlich am 11. Dezember wird sich der Landrat mit der Schliessung der Geburtsabteilung befassen.