Die Ortsbürgergemeinde Lauperdorf SO hat dem Wegrecht für das geplante Asylzentrum „Hellchöpfli“ auf Berner Kantonsgebiet eine Absage erteilt. Damit dürfte die Unterkunft vom Tisch sein. Regierungsräte der Kantone Bern und Solothurn geben sich enttäuscht.
Die kleine Ortsbürgergemeinde von Laupersdorfs hatte am Montagabend mit 79 zu 39 Stimmen beschlossen, die Strasse nicht freizugeben, die zum abseits gelegenen „Hellchöpfli“ führt. Der Ortsbürgerpräsident hatte eine Nutzungsvereinbarung mit dem Kanton Solothurn für die Strasse beantragt.
Die Kantone Solothurn und Bern möchten das Asylzentrum auf dem „Hellchöpfli“ am Rande des Oberaargaus gemeinsam betreiben. Die Unterkunft liegt auf Berner Kantonsgebiet. Sie kann jedoch nur über eine lange Strasse aus dem Kanton Solothurn erreicht werden, die der Bürgergemeinde Laupersdorf gehört.
Geplant ist ein auf ein Jahr befristetes Durchgangszentrum für bis zu 80 Asylbewerber. Dazu würde ein Teil der dortigen, auf 1200 Meter über Meer gelegenen Armeeanlage genutzt.
Kanton Bern enttäuscht
Die Ablehnung bedeute für den Kanton Bern, dass dieser hunderte von Arbeitsstunden für nichts geleistet habe, sagte der zuständige bernische Regierungsrat Hans-Jürg Käser (FDP) im Regionaljournal von Schweizer Radio SRF.
Die Vorbereitung für die absolut als Asylunterkunft geeignete Anlage seien detailliert gewesen. Käser zeigte sich enttäuscht, dass die Laupersdorfer nach dem „St. Florians-Prinzip“ gehandelt hätten.
Der Kanton Bern betreibe 25 Durchgangszentren für Asylbewerber. Nach seinem Wissen sei dies die grösste Zahl in diesem Land. Man habe mit allen Gemeinden in gutem Kontakt Lösungen gefunden. Er erwarte, dass dies auch in anderen Kantonen funktioniere.
Kanton Solothurn sucht weiter
Der Kanton Solothurn müsse nun weitere Unterkünfte suchen, sagte der zuständige Solothurner Regierungsrat Peter Gomm (SP) dem Regionaljournal von Schweizer Radio SRF. Militärische Unterkünfte fielen wohl ausser Rang und Traktanden.
Der Kanton Solothurn brauche zwei zusätzliche Zentren mit bis zu 80 Plätzen. Man habe sogar inseriert für diese Plätze und viele Rückmeldungen erhalten. Diese würden nun evaluiert.