Eine schwache Leistung der Young Boys ermöglicht Lausanne den dritten Punktgewinn mit dem dritten Remis in den letzten 14 Meisterschaftsspielen. Beim 0:0 auf der Pontaise hat nur Lausanne Chancen.
Es passt zum derzeitigen Pech der Lausanner, dass der Ball nach 90 Minuten bei der besten Chancen nicht im Tor landen wollte. Der brasilianische Verteidiger Marcus Diniz setzte einen Kopfball aus kurzer Distanz satt an den Pfosten.
Schlusslicht Lausanne dominierte das zweitplatzierte YB in beiden Halbzeiten. Dennoch hatten die Waadtländer in der Offensive zu wenig Mittel, um zu verhindern, dass ihnen auch das 14. Meisterschaftsspiel in Folge keinen Sieg einbrachte. Immerhin mussten sie nach 16 Spielen wieder einmal kein Gegentor hinnehmen. Der Offensivspieler Benjamin Kololli zeigte sich in den letzten Spielen stark verbessert und war erneut der Beste. Die verletzungsbedingte Absenz des Goalgetters Francesco Margiotta, der im Herbst acht Tore erzielte hatte, vermag der im Waadtland geborene kosovarische Internationale derzeit jedoch nicht wettzumachen.
Für Lausanne geht die schier unglaubliche Stagnation trotz des ersten Punktgewinns seit Anfang Februar (4:4 gegen Luzern) weiter. Nach dem Aufstieg unter dem gelobten Trainer Fabio Celestini starteten die Waadtländer wie die Feuerwehr in die Saison. Nach zehn Runden belegten sie mit 17 Punkten den 2. Platz hinter Basel. Jetzt sind weitere 14 Runden gespielt, und LS hat erst gerade die Marke von 20 Punkten erreicht.
Eine ungewohnte Lustlosigkeit zeichnete die Darbietung der Young Boys aus. Es war ein Kontrast zur Leistung im Heimspiel gegen Thun, als sich die Berner gegen einen frühen 0:2-Rückstand auflehnten und dank viel Willen und etwas Glück 3:2 siegten. Gegen Lausanne brachten die Berner in der ersten Halbzeit keinen einzigen vernünftigen Angriff zustande, und nach der Pause wurde es keineswegs besser.
Die Probleme, die YB in der Offensive bekundete, dürften auch mit der Umstellung im Team der Waadtländer zusammengehangen haben. Trainer Celestini verabschiedete sich von der Dreierabwehr, die in den letzten neun Spielen durchschnittlich mehr als zwei Tore zugelassen hatte. Mit der Viererabwehr hielt eine gewisse Stabilität Einzug, die es der Mannschaft auch ermöglichte, ein Pressing aufzuziehen und sich mehr auf die Offensive zu konzentrieren. Kololli war für die Berner eine stete Gefahr. Fast alle guten Aktionen liefen über ihn. In der besten Szene der ersten Halbzeit prüfte er YB-Goalie Yvon Mvogo mit einem platzierten Flachschuss von knapp ausserhalb des Strafraums. In der zweiten Hälfte waren die Waadtländer ebenfalls näher an der Führung. So brauchte es beispielsweise gegen einen Schuss von Taye Taiwo abermals eine ausgezeichnete Parade von Mvogo. Weitere Lausanner Angriffe versandeten kurz vor dem Abschluss.
Für die Young Boys ist das 0:0 auch ein vorerst wenig bedeutender Rückfall in die Phase im Herbst, als sie innerhalb von vier Spielen dreimal torlos remisierten.
Lausanne – Young Boys 0:0
4011 Zuschauer. – SR Erlachner.
Lausanne: Castella; Diniz, Manière, Gétaz (74. Tejeda), Taiwo; Maccoppi; Lotomba (82. Ben Khalifa), Campo, Custodio (59. Pasche), Kololli; Pak.
Young Boys: Mvogo; Joss, Von Bergen, Rochat, Lecjaks; Ravet (63. Schick), Nuhu, Sanogo, Sulejmani; Assalé (80. Gerndt), Hoarau.
Bemerkungen: Lausanne ohne Margiotta, Frascatore und Araz (alle verletzt). Young Boys ohne Mbabu, Bertone (beide gesperrt), Zakaria, Benito und Wüthrich (alle verletzt). 90. Kopfball von Diniz an den Pfosten. Verwarnungen: 27. Custodio (Foul), 35. Diniz (Foul), 57. Lecjaks (Foul), 91. Manière (Foul).