Lausannes Hockey Club befindet sich schon nach einer Playoff-Runde im Elend. Die Waadtländer verlieren gegen den HC Davos nach einer 3:0-Führung mit 3:5.
Nach 17 Minuten lagen sich die 7600 Fans in der Malley-Eishalle in den Armen. Lausanne führte nach einem begeisternden Startfurioso 3:0. Gilles Senn, der junge Davoser Goalie, liess drei der ersten zehn Schüsse auf sein Tor passieren. Yannick Herren erzielte für Lausanne binnen 147 Sekunden die ersten zwei Goals. Arno Del Curto nahm sein Timeout. Dennoch erhöhte Lausanne auf 3:0. Davos schien geschlagen. Erinnerungen kamen auf an den 15. Oktober, als Lausanne gegen Davos nach 37 Minuten 7:0 führte und am Ende 8:1 gewann.
Alles kam anders: Ab dem zweiten Abschnitt kam Davos auf. Die Gebrüder Wieser erzielten drei der fünf Davoser Tore. Die wichtigsten Treffer gelangen aber anderen. Andres Ambühl glich in der 44. Minute in Unterzahl (!) aus nach begeisternden Vorarbeit von Beat Forster. Und Enzo Corvi gelang 144 Sekunden vor Schluss mit einem Slapshot das 4:3. Der Davoser Goalie Senn parierte die letzten 23 Schüsse auf sein Tor.
Davos kam bereits zum zweiten Mal innerhalb von anderthalb Monaten nach einem 0:3-Rückstand auswärts noch zu einem 5:3-Sieg (nach dem Auswärtssieg in Freiburg am 14. Januar).
Zu denken muss aber Lausanne geben. In der Geschichte der Eishockey-Playoffs in der Schweiz wurde nur viermal ein noch deutlicherer Vorsprung verspielt – zweimal vom LHC. Lausanne führte in den Playouts 2004 und 2005 gegen Kloten zweimal 4:0 und verlor 4:6 und 4:8.
Telegramm:
Lausanne – Davos 3:5 (3:0, 0:2, 0:3)
7600 Zuschauer (ausverkauft). – SR Mollard/Vinnerborg, Bürgi/Kovacs. – Tore: 7. Herren (Froidevaux, Harri Pesonen) 1:0. 9. Herren (Froidevaux, Harri Pesonen) 2:0. 17. Danielsson (Jeffrey, Sven Ryser/Ausschlüsse Ruutu, Marc Wieser) 3:0. 23. Marc Wieser (Corvi, Kousal/Ausschluss Déruns) 3:1. 39. Dino Wieser 3:2. 44. Ambühl (Forster/Ausschluss Sciaroni!) 3:3. 58. Corvi (Jörg, Heldner) 3:4. 60. (59:17) Dino Wieser 3:5 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Ambühl.
Lausanne: Huet; Junland, Borlat; Dario Trutmann, Genazzi; Gobbi, Jannik Fischer; Lardi; Danielsson, Jeffrey, Sven Ryser; Herren, Froidevaux, Harri Pesonen; Schelling, Miéville, Déruns; Benjamin Antonietti, Kneubuehler, Augsburger; Florian Conz.
Davos: Senn; Kindschi, Félicien Du Bois; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Jung, Rahimi; Ambühl, Ruutu, Kessler; Marc Wieser, Lindgren, Kousal; Sciaroni, Corvi, Dino Wieser; Simion, Samuel Walser, Jörg.
Bemerkungen: Lausanne ohne Walsky (verletzt), Hovinen und Per Ledin (beide überzählige Ausländer), Davos ohne Axelsson, Egli und Spylo (alle verletzt). – Lattenschuss Sven Ryser (4.). – Timeouts: Lausanne (44.); Davos (9.).