Bei Protesten in Senegal sind der staatlichen Nachrichtenagentur zufolge zwei Menschen getötet worden. Damit kamen innerhalb von drei Wochen sechs Menschen im Vorfeld der anstehenden Präsidentenwahl ums Leben.
Am Sonntag wurde ein Demonstrant in der Regionalhauptstadt Kaolack getötet, ein weiterer wurde in einem Vorort von Dakar von einem Stein getroffen. Die Demonstranten fordern den Abgang des 85-jährigen Amtsinhabers Abdoulaye Wade.
In Senegal wird am kommenden Sonntag gewählt. Der 85-jährige Wade ist seit dem Jahr 2000 Präsident des westafrikanischen Landes. Laut der 2001 verabschiedeten Verfassung sind im Senegal nur zwei Amtszeiten erlaubt.
Wade argumentiert aber, dass er schon ein Jahr vor Inkrafttreten dieser Regel an die Macht gekommen sei und diese deshalb nicht für ihn gelte. Im Falle einer Wiederwahl wäre Wade für sieben Jahre an der Macht – und würde möglicherweise erst als 92-Jähriger in den Ruhestand gehen.
Zugleich hatte ein Gericht die Kandidatur des Weltmusik-Stars und Oppositionsführers Youssou N’Dour abgelehnt. Angeblich konnte der 52-jährige Sänger nicht genügend gültige Unterschriften sammeln. Neben Wade liess das Gericht 13 weitere Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu.