Geht es nach den Plänen des Bundesamts für Umwelt (BAFU), sollen Konsumenten künftig auch für alle abgegebenen Mehrwegsäcke bezahlen – egal, aus welchem Material sie sind. Am angekündigten Verbot der Wegwerfsäckli an den Ladenkassen hält der Bund fest.
Das BAFU präzisierte die Umsetzung der Motion von Nationalrat Dominique de Buman (CVP/FR). Diese hatte ursprünglich zum Ziel, die Verschmutzung durch Wegwerfsäcke zu stoppen, wie sie Lebensmittelverkäufer an der Kasse gratis abgeben.
Der Vorschlag des Bundes umfasst nun neben dem Verbot der Plastiksäckli eine Kostenpflicht für alle abgegebenen Mehrwegsäcke. «Diese wird nur hinfällig, wenn die Detailhändler auf die mehrfache Verwendung hinweisen», sagte BAFU-Sprecherin Rebekka Reichlin am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Sie bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund». Nicht tangiert vom Verbot sind auch Plastiksäcke für Früchte und Gemüse.
Glücklicher Motionär
De Buman zeigte sich zufrieden mit dem Vorschlag des Bundes. Dies war im Januar noch nicht der Fall. Damals hatte er befürchtet, dass das BAFU seine Motion verwässert. «Das war offensichtlich ein Interpretationsfehler», sagte er auf Anfrage.
Ob die nun vom Bund formulierte Regelung tatsächlich umgesetzt wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Bis Mitte November haben die betroffenen Akteure Zeit, Stellung zur Umsetzungsvariante zu nehmen. Anfang des nächsten Jahres soll laut Reichlin eine Anhörung stattfinden.