Die Akteure im Schweizer Tourismus werden nicht umhinkommen, die gegenseitige Zusammenarbeit zu intensivieren. Dieser Ansicht ist Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Die Tourismusbranche ist laut dem Volkswirtschaftsminister «in vielen Belangen zu klein strukturiert».
Zu kleine Strukturen gäbe es sowohl bei den Tourismusbetrieben als auch bei den Feriendestinationen, sagte Schneider-Ammann in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung «Die Südostschweiz». Diese Strukturen erschwerten Synergieeffekte und der Marketingfranken erziele im Ausland nicht die optimale Wirkung.
Mehr Zusammenarbeit brauche es auch, weil der Feriengast zunehmend ein vielfältiges Angebot suche, das verschiedene Dienstleitungen umfasse, erklärte der Bundesrat.
Ein ganzheitliches, innovatives Angebot mit einer hochstehenden Infrastruktur sei für den Touristen das entscheidendere Kriterium als der Preis. Könne die Schweiz das zu vernünftigen Preisen bieten, bleibe sie konkurrenzfähig.
Masseneinwanderungsinitiative als Herausforderung
Eine Herausforderung für den Tourismus sieht Schneider-Ammann in der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Die Branche werde in den Tourismus-Berufen mehr Leute ausbilden müssen, da sie weniger Arbeitskräfte im Ausland werde rekrutieren können, sagte er.
Das werde einen Mehraufwand mit sich bringen und der Tourismusstandort Schweiz werde nicht kostengünstiger. Aber vielleicht werde die Schweiz als Ferienziel dank mehr einheimischen Arbeitskräften authentischer und attraktiver.