Laut Trump führt Clintons Syrien-Politik zu drittem Weltkrieg

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seiner Konkurrentin Hillary Clinton vorgeworfen, den Weltfrieden zu gefährden. «Wir enden im dritten Weltkrieg über Syrien, wenn wir Hillary Clinton folgen», sagte Trump in einem Interview mit Reuters.

Neuerdings auch Prophet: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump sieht den dritten Weltkrieg kommen, sollte seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton ins Weisse Haus einziehen. (in einer Aufnahme vom 22. Oktober) (Bild: sda)

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seiner Konkurrentin Hillary Clinton vorgeworfen, den Weltfrieden zu gefährden. «Wir enden im dritten Weltkrieg über Syrien, wenn wir Hillary Clinton folgen», sagte Trump in einem Interview mit Reuters.

Die Demokratin Clinton hatte sich für die Einrichtung von Flugverbotszonen und Schutzzonen für die Zivilbevölkerung in Syrien starkgemacht. Aus Trumps Sicht wächst damit die Gefahr einer Konfrontation mit Russland.

«Du kämpfst (dann) nicht mehr gegen Syrien, du kämpfst gegen Syrien, Russland und den Iran, OK? Russland ist eine Atommacht, aber eine, in der die Bomben funktionieren, anders als in anderen Ländern, die nur reden», sagte Trump im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Der früheren US-Aussenministerin Clinton warf er vor, die Beziehungen der USA zu Russland zu belasten. Ihre harsche Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin werfe die Frage auf, «wie sie an den Tisch zurückkehren und mit diesem Mann verhandeln will, den sie als so böse dargestellt hat?» Putin ist der wichtigste militärische Verbündete des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.

Clintons Sprecher Jesse Lehrich wies Trumps Vorwurf zurück. Der Republikaner plappere Putins Sprechzettel nach und spiele mit den Ängsten der Amerikaner, wenn er keine eigenen Vorschläge präsentiere, wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besiegt und das Leiden der Menschen beendet werden könne.

IS-Terrormiliz als Hauptziel

Trump sprach sich dafür aus, dem Kampf gegen den IS Vorrang vor allen anderen Zielen einzuräumen. Auch die Entmachtung des syrischen Präsidenten Assad – seit langem ein vorrangiges Ziel der US-Aussenpolitik – sei nicht die wichtigste Priorität: «Assad ist zweitrangig für mich, hinter dem IS. Wir sollten uns auf den IS konzentrieren, nicht auf Syrien», sagte Trump.

Dem amtierenden US-Präsidenten Barack Obama warf Trump vor, für die Verschlechterung der Beziehungen der USA zu den Philippinen verantwortlich zu sein.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will nach den wirtschaftlichen nun auch die militärischen Beziehungen zu den USA kappen. Wenn er lange genug im Amt bleibe, werde das Verteidigungsabkommen zwischen beiden Staaten (EDCA) abgeschafft, hatte Duterte angekündigt.

Angriff auf Obama

Präsident Obama beschuldigte Trump ausserdem, von Clintons privatem E-Mail-Server gewusst zu haben. Trump berief sich auf neue Veröffentlichungen der Enthüllungsplattform Wikileaks. Clinton hatte in ihrer Zeit als US-Aussenministerin regelwidrig private Server für ihre dienstliche Kommunikation benutzt. Obama seinerseits behauptete, davon erst aus den Nachrichten erfahren zu haben.

Trump las bei einem Wahlkampfauftritt in Florida nun eine E-Mail vor, die die Clinton-Mitarbeiterin Cheryl Mills im März 2015 an den derzeitigen Wahlkampfmanager John Podesta geschrieben haben soll. Darin soll laut Trump stehen, dass Obama von Clinton E-Mails ohne die offizielle Endung state.gov erhalten habe.

Obama müsse also «gewusst haben, dass Hillary einen illegalen Server nutzte, obwohl er das Gegenteil behauptet hat», sagte Trump. Clinton wie auch die US-Regierung machen Russland für Cyberattacken auf die Parteizentrale der Demokraten und das E-Mail-Konto Podestas verantwortlich. Die Demokratin sieht darin einen Versuch, die Wahl zugunsten Trumps zu beeinflussen.

Wikileaks hatte im Gefolge des Hackerangriffs auf Podesta unter anderem angebliche Auszüge aus Clintons Reden hinter verschlossenen Türen vor Investmentbankern veröffentlicht.

Rundumschlag gegen Republikaner

In seinem Rundumschlag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters rund zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl am 8. November erneuerte Trump ausserdem seine Kritik an wichtigen Vertretern seiner republikanischen Partei. «Die Menschen sind sehr verärgert über die Führung dieser Partei», sagte er. «Mit der Unterstützung der Parteispitze würden wir die Wahl zu einhundert Prozent gewinnen.»

Zudem warf er erneut den Medien vor, die Umfragen zu manipulieren. Der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage von Freitag zufolge liegt Trump derzeit vier Prozentpunkte hinter Clinton. Er kommt auf 40 Prozent der Stimmen, sie auf 44 Prozent.

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