5,5 Millionen Kinder sind in Syrien vom Krieg betroffen. Viele von ihnen lebten in Ruinen oder belagerten Gebieten, ohne Zugang zu humanitärer Hilfe, teilte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag mit.
In einem am Dienstag publizierten Bericht heisst es, die Zahl der vom Krieg betroffenen Kinder habe sich innerhalb des letzten Jahres mehr als verdoppelt: Sie sei von 2,3 auf 5,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der vertriebenen Kinder habe sich im gleichen Zeitraum verdreifacht; von 920’000 auf fast drei Millionen.
Wenn die Kämpfe andauerten, würden Millionen Kinder und Jugendliche einer «verlorenen Generation» angehören. Sie seien brutaler Gewalt ausgeliefert und hätten keinen Zugang zu Bildung oder medizinischer Versorgung, warnte UNICEF.
«Für syrische Kinder waren die vergangenen drei Jahre die längsten ihres Lebens. Müssen sie ein weiteres Jahr des Leidens ertragen?», fragte UNICEF-Direktor Anthony Lake.
Eines von zehn syrischen Kindern, also ungefähr 1,2 Millionen Kinder, lebten in Flüchtlingslagern in Nachbarländern Syriens. Von diesen Kindern sind 425’000 jünger als fünf Jahre. Ungefähr 40’000 Kinder wurden seit 2011 in den Flüchtlingslagern geboren.
UNICEF schätzt, dass mindestens 10’000 Kinder seit Beginn der Proteste im März 2011 getötet wurden. Zehntausende Kinder hätten Gliedmassen amputieren lassen müssen oder litten unter Verbrennungen. Weitere zwei Millionen bräuchten psychologische Unterstützung.