Mindestens neun Bergsteiger sind bei einem Lawinenabgang im Himalaya in Nepal ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag starb auch ein deutscher Bergsteiger, als die Lawine zwei Camps in etwa 7000 Meter Höhe auf dem 8163 Meter hohen Mount Manaslu unter sich begrub.
Ein weiteres Opfer stamme aus Spanien und eines aus Nepal. Dies teilte das nepalesische Tourismusministerium am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Die übrigen Toten konnten noch nicht identifiziert werden. Bis zu acht Bergsteiger wurden noch vermisst.
Retter konnten die Leichen von insgesamt neun Opfern bergen. „Der Manaslu ist wegen seiner steilen Hänge und schwierigen Wetters als Todesberg bekannt“, sagte Dipendra Paudel, Mitarbeiter des Tourismusministeriums. Polizei und Tourismusministerium machten unterschiedliche Angaben zur Zahl der Vermissten.
Während die Polizei von vier Vermissten sprach, war im Ministerium von acht Vermissten die Rede. Dabei soll es sich um sechs französische Bergsteiger, sowie jeweils einen Kletterer aus Kanada und Italien handeln.
Dreizehn Bergsteiger hätten gerettet werden können, teilte die Polizei mit. Zunächst war von zwölf Geretteten die Rede gewesen. Unter ihnen seien zwei deutsche Kletterer, drei Franzosen und ein Nepalese. Sie wurden mit Helikoptern in Spitäler in der Hauptstadt Kathmandu gebracht.
Schlechtes Wetter
Die Rettungsaktion sei am Sonntagabend wegen schlechten Wetters abgebrochen worden, sagte Paudel. „Wir werden erst morgen mehr Informationen bekanntgeben können, wenn wir die Rettungsaktion wieder aufnehmen.“
Die Lawine auf dem achthöchsten Berg der Welt sei abgegangen, als sich die Bergsteiger auf den Aufstieg zum Gipfel vorbereitet hatten, sagte Paudel. Plötzlicher Sonnenschein nach Tagen mit kaltem Wetter habe die Lawine ausgelöst, fügte er hinzu.
Jedes Jahr kommt es während der Klettersaison in Nepal zu Unfällen. Die Klettersaison dauert von April bis Mai und nach einer Unterbrechung während der Monsunmonate wieder von September bis Oktober.