Le Drian besucht Mali – Berichte über Kindersoldaten

Einen Tag nach dem Tod eines vierten französischen Soldaten in Mali ist Frankreichs Verteidigungsminister zu einem überraschenden Truppenbesuch ins Kampfgebiet gereist. Jean-Yves Le Drian lobte dabei den mutigen und ausdauernden Einsatz der Streitkräfte im Kampf gegen die islamistischen Aufständischen.

Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian (links) besucht vor Beginn des Mali-Einsatzes im Januar 2013 die Militärbasis Miramas im Süden Frankreichs (Archiv) (Bild: sda)

Einen Tag nach dem Tod eines vierten französischen Soldaten in Mali ist Frankreichs Verteidigungsminister zu einem überraschenden Truppenbesuch ins Kampfgebiet gereist. Jean-Yves Le Drian lobte dabei den mutigen und ausdauernden Einsatz der Streitkräfte im Kampf gegen die islamistischen Aufständischen.

„Indem Ihr die Dschihadisten aus ihren letzten Bastionen vertreibt, seid Ihr die Brückenköpfe dieses Krieges gegen die Terroristengruppen“, sagte der Minister in dem nahe der algerischen Grenze gelegenen Ort in Tessalit.

Weitere Etappen des Truppenbesuchs waren bis Donnerstagnachmittag die Stadt Gao sowie das zuletzt heftig umkämpfte Tal von Amettetai im Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas. Gegen Abend wurde Le Drian in der malischen Hauptstadt Bamako erwartet.

Nach Angaben der französischen Streitkräfte setzen die Aufständischen auch Kindersoldaten ein. Bei einem Einsatz im Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas wurden demnach zwei erst etwa 15 Jahre alte Kämpfer aufgegriffen. Vermutlich sei eine erhebliche Anzahl Kinder von den Dschihadisten verschleppt und dann bewaffnet und trainiert worden, sagte Oberst Benoît Desmeulles einem Korrespondenten des Radiosenders Europe 1 in Mali.

Die aufgegriffenen Kindersoldaten wurden nach Armeeangaben medizinisch untersucht und dann in Richtung Hauptquartier gebracht. Sie sollen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben werden.

Einheiten aus Frankreich kämpfen seit dem 11. Januar gemeinsam mit malischen Truppen und mit der Unterstützung mehrerer afrikanischer Länder gegen Dschihadisten im Norden Malis. Insgesamt sind 4000 französische Soldaten im Einsatz.

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